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benen „zu kleinen“ Portionsgrößen. Der Verbraucher
würde nicht ausreichend über die
tatsächliche Aufnahme kritischer Inhaltsstoffe
wie z. B. Fett informiert, hieß es. Häufig
standen im Jahr 2017 hochkalorische Kinderprodukte
im Fokus der Berichterstattung.
Politische Diskussionen
– Top 3
Im Wahljahr 2017 nahm die Zahl der Issues im
Bereich Politik und Wirtschaft im Vergleich zum
Vorjahr zu. Besonders die Forderungen nach
neuen Richtlinien und politischem Umdenken
sorgten immer wieder für Diskussionen.
Umwelt- und Tierschutzverbände verlangten
einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Sie
beklagen, dass ein Großteil der Fördergelder
in pauschale, flächenbezogene Agrarsubventionen
fließe und damit intensivere Produktionsmethoden
gefördert würden. Auch wurde
sich aus Gründen des Umweltschutzes für
eine höhere Besteuerung von Fleisch- und
Milchprodukten eingesetzt. Aufgrund des
Milchpreisverfalls wurde eine angemessene
Milchbauernpolitik eingefordert, Molkereien
sollen in den Lieferverträgen mit den Landwirten
Mengen, Laufzeit und Preise vereinbaren.
Ob diese zahlreichen geäußerten Forderungen
jedoch Einfluss auf die rechtlichen
Rahmenbedingungen und die Praxis haben
werden, wird sich in den kommenden Monaten
und Jahren erst noch zeigen müssen.
Umweltauswirkungen
der Landwirtschaft –
Top 4
Über 9 % der Meldungen, die die Branche
betreffen, beschäftigten sich im Jahr 2017
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mit den Umweltauswirkungen der Landwirtschaft.
Über das Thema wurde unter Überschriften
wie „Landwirtschaft: Todesfälle
durch verschmutzte Luft“ oder „Grüne warnen
vor Massensterben“ berichtet.
Häufige Themen waren die Luftverschmutzung
durch Ammoniak- und Methanemissionen,
die Nitratbelastung des Grundwassers,
die grundsätzlichen Auswirkungen
der Tierzucht auf die Umwelt sowie der
Rückgang der Artenvielfalt. Unter anderem
ließ der BUND im letzten Jahr verlauten, dass
mehr als die Hälfte der heimischen Wildbienenarten
gefährdet sei. Grund dafür seien
beispielsweise fehlende Ackerrandstreifen
mit artenreicher Vegetation sowie kaum vorhandene
störungsfreie und offene Böden als
Niststandorte. Auch der Einsatz von Stickstoffdüngern
und Insektiziden wurde in der
öffentlichen Berichterstattung als weiterer
Grund für das Insektensterben angeführt.
Lebensmittelinhalts-
stoffe – Top 5
Das Thema Lebensmittelinhaltsstoffe ist
auch 2017 vielfach diskutiert worden. Im
Fokus der öffentlichen Kritik standen dabei,
wie auch in den Vorjahren, die Inhaltsstoffe
Zucker, Fett und Salz.
Häufig wurde über mögliche negative, zuweilen
aber auch positive Effekte, einzelner
Inhaltsstoffe berichtet. Auch standen der
„Risikofaktor“ Rohmilchkäse in der Diskussion
sowie LDL-Cholesterin. Zudem kamen das
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
und die Universität Mannheim in einer Untersuchung
zu dem Ergebnis, dass der Zuckergehalt
in Lebensmitteln wie Joghurt von vielen
Eltern drastisch unterschätzt wird. Diese
Fehleinschätzung sei nach Ansicht der Forscher
ein möglicher Risikofaktor für Übergewicht
bei Kindern. Aufgrund dieser Untersuchung
forderte der AOK-Vorstandschef von
Politik und Industrie größere Anstrengungen
zur Zuckerreduktion und mehr Transparenz
bei „verstecktem“ Zucker.
Was bringt die Zukunft?
Auch in 2018 wird sich die Milchwirtschaft
weiterhin mit ihren Issues und einer skeptischen
Öffentlichkeit beschäftigen müssen.
Dabei werden vielfach Themen aus dem vergangenen
Jahr fortgeführt werden. Hierzu
zählen vor allem die Diskussionen um das
Tierwohl und den Zuckereinsatz. Weitere
Themen sind weitgefächert und erstrecken
sich von der Kritik an der Trennung von Kuh