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molkerei-industrie_07_2016

Patrick Schwarz und Alexander Maeße: Unabhängigkeit, Applikations-Know-how und Erfahrung, Service, Schnelligkeit und Flexibilität bilden bei KaTech ebenso den USP wie enge Kontakte zu den Rohwarenlieferanten (Foto: mi) 7 2016 | moproweb.de 17 Markus Tietjen und Dörthe Niese, Bereichsleiter Mopro bzw. Technologin Bereich Feinkost, beginnen jeden Arbeitstag mit einer Verkostung ihrer Entwicklungsarbeiten (Foto: mi) men auch Exportgeschäfte mit dem Mittleren Osten, Afrika und jüngst auch mit dem Iran abwickelt. Hohe Investition Gegründet wurde KaTech im Jahr 2010 durch die Familie Schwarz, die der Familie Hahn über lange Zeit verbunden ist, 2012 ermöglichte der Einstieg mit dem Einfluss der Mehrheitsgesellschafterin von Katharina Hahn dem Unternehmen dann das Durchstarten, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Patrick Schwarz. Insgesamt wurden 20 Mio. € in KaTech investiert. Von Anfang an konnte sich das Unternehmen auf einen Stab erfahrener Mitarbeiter stützen, die ihr „Stabilisierungs-Handwerk“ bei Hahn & Co. erlernt haben. Inzwischen wurden aber auch so manche neue Leute eingestellt, darunter Absolventen des Lebensmitteltechnikstudiums, die bei KaTech ihre Masterarbeiten schrieben. Insgesamt sind, wie Entwicklungschef Alexander Maeße erklärt, 12 Mitarbeiter ausschließlich in der Entwicklung tätig, acht in Lübeck und vier im UK. Zudem unterhält der Ahlemer Molkereiingenieur natürlich auch Verbindungen zu seiner „alten“ Hochschule. Die Mitarbeiter sollen alle möglichst Industrieerfahrung mitbringen, um auf Augenhöhe mit den Kunden sprechen zu können, ergänzt Maeße. Unabhängigkeit, Applikations-Know-how und Erfahrung, Service, Schnelligkeit und Flexibilität bilden bei KaTech, so Schwarz, ebenso den USP wie enge Kontakte zu den Rohwarenlieferanten. Über 400 Rohstoffe (Stärken, Proteine, Hydrokolloide usw.) befinden sich in der Bibliothek des Spezialisten. Zu den Kunden zählen kleinere, mittlere, aber auch Großunternehmen, wobei über 70 % des Geschäfts auf die Milchindustrie entfallen. Den Rest bildet die Feinkostindustrie. In naher Zukunft sollen auch weitere Applikationsbereiche bedient werden. Neben der reinen Produktentwicklung bietet das Unternehmen Troubleshooting sowie Unterstützung beim sog. Upscaling von im Kleinmaßstab entwickelten Lösungen auf die in der Industrie üblichen Chargengrößen. Technikum Bei seiner Entwicklung stützt sich KaTech auf ein gut eingerichtetes Technikum. Der „Milchteil“ wurde mit einer hochflexiblen Linie von Asepto mit einer Leistung von 300 l/h ausgerüstet, die sämtliche in Molkereien angewandte Erhitzungs- und Kühlverfahren mit Ausnahme der Direkterhitzung beherrscht. Ähnlich wie bei den in Molkereien stehenden Linien ist auch die Technikumsanlage komplett über Siemens S7 automatisiert. Lediglich die Produktwege werden über Paneele geschaltet. Alle Vorgänge, Temperaturen, Zeiten oder Drücke werden dokumentiert und stehen den Kunden zur Verfügung. Den Homogenisator hat KaTech kurzerhand aus der Nachbarschaft bei HST bezogen. Für Fermentationen stehen zwei getrennt gesteuerte Bruträume zur Verfügung. Verarbeitet werden im Technikum pro Monat zwei Tonnen Magermilch sowie eine Tonne Sahne. Alle Entwicklungsarbeiten sind auf das Endprodukt bezogen, was auch für den Feinkostteil gilt, der mit einem Stephan-Kutter, einer Koryma Kolloidalmühle und einem Autoklaven ausgestattet ist. Besondere Stärken besitzt KaTech bei Clean Label Produkten sowie bei den neuen Trendsettern, den vegetarischen und veganen Produkten. Bei einer Präsentation für die Redaktion wurden unter anderem ein auf Rework aus der Käserei basierender Goudaaufstrich, ein Feta-ähnliches Salatprodukt auf Basis von saurer Sahne und Magermilch und eine komplett vegane „Sauce hollandaise“ sowie eine ebenfalls vegane Remoulade präsentiert – die allesamt hervorragende Texturen und guten Geschmack zeigten.


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