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molkerei-industrie_07_2016

mi: Wie ist das letzte Jahr für Zentis gelaufen? Karl-Heinz Johnen: Zentis hat 2015 insgesamt einen Umsatz von 683 Millionen Euro erzielt, wovon 69 Prozent auf die Milchindustrie, zehn Prozent auf die Back- und Süßwarenindustrie, 13 Prozent auf Süße Brotaufstriche und sieben Prozent auf Süßwaren entfielen. Im Molkereigeschäft hatten wir einen leichten Rückgang zu verbuchen, weil ein internationaler Top-Kunde weniger Absatz machte. mi: Ihr Geschäft steht sicher unter ungeheurem Druck, man denke nur an die Frage der Kapazitäten im Markt oder an den Kostendruck, unter dem Ihre Kunden stehen. Karl-Heinz Johnen: Das stimmt, das Geschäft wird immer schwieriger. Aber wir stellen uns kapazitäts- und investitionsseitig auch entsprechend auf. Bei den Süßen Brotaufstrichen haben wir verschiedene Linien ausgetauscht, bei den Anlagen für Fruchtzubereitungen werden wir in nächster Zeit die Kapazitäten auf die geänderten Marktanforderungen anpassen. Außerdem investieren wir in neue Anlagen und erreichen so eine deutlich größere Flexibilität. Alles in allem haben wir uns kostenseitig bereits deutlich verbessert und wir werden mit Sicherheit noch dabei sei, wenn die anstehende Konsolidierungswelle über unsere Branche hinweggegangen sein wird. mi: Wo ist denn im B2B Geschäft überhaupt noch Wachstum möglich? Karl-Heinz Johnen: Mit Sicherheit nicht mehr in Europa. Hier kann keines der Unternehmen unserer Branche nennenswerte Wachstumszahlen vorlegen. Unser Geschäft in den USA hat sich dagegen erfreulich entwickelt. In nicht ganz zehn Jahren wurden wir mit unseren drei Produktionswerken und 220 Millionen Dollar Umsatz zum Marktführer, die tonangebenden Molkereien sind allesamt unsere Kunden. Dieser Markt wird sicher weiter wachsen, man bedenke nur, dass der Pro-Kopf-Verbrauch der Amerikaner aktuell bei rund sieben Kilogramm liegt, während er in Europa circa 18 bis 20 Kilogramm ausmacht. In Europa haben wir eine enorme Vielfalt an Konzepten für Marktprodukte entwickelt, die für Kunden und Verbraucher in den USA noch völlig neu sind. In der kommenden Zeit werden wir parallel unsere globale Expansion weiter vorantreiben. Noch ist nicht entschieden, wo wir als Nächstes präsent werden, wir prüfen unsere Möglichkeiten in Asien, Südamerika und in der Türkei. mi: Der Absatz von Fruchtjoghurt ist in Deutschland in den letzten Jahren, über 2015 sollten wir im Anschluss reden, immer mehr zurückgegangen. Und damit auch der Absatz von Fruchtzubereitungen. Was waren die Gründe? Stefan Egyptien: Das hängt zusammen mit dem Paradigmenwechsel in der Ernährung. Natürliche Inhaltsstoffe haben bei ernährungs- und gesundheitsbewussten Verbrauchern einen hohen Stellenwert. Die mediale Berichterstattung über Aromen oder Farbstoffe in Lebensmitteln und politische Aufklärungsarbeit tragen dazu bei, dass dieses Thema stärker in das Bewusstsein der Verbraucher gerückt ist. Gerade aufgrund der undifferenzierten Diskussion und dem dadurch entstanden ungerechtfertigten Negativimage von Zucker, müssen wir das Vertrauen der Verbraucher wieder zurückgewinnen. Hierfür haben wir die nötigen Antworten, auch wissenschaftliche Expertisen, zur Hand. mi: In 2015 zeichnet sich anscheinend eine Trendwende ab … Francisco Apweiler: Der Markt für Fruchtjoghurt ist in 2015 um ca. 1,6 Prozent im Umsatz und ca. 2,2 Prozent im Absatz gewachsen. Unter anderem sehe ich die Gründe darin, dass es im letzten Jahr endlich wieder eine Fülle von auch qualitativ herausragenden Produktinnovationen gab, die von den großen Molkereien auch entsprechend werblich gestützt wurden. Ehrmann, Danone, Bauer, Arla und Müller, sie alle sind wieder zurück auf dem TV-Schirm und in anderen Werbemedien. Und das hat dazu beigetragen dem Markt eben wieder die dringend nötigen Impulse zu geben. mi: Welche Markttrends erkennt Zentis im Zusammenhang mit fruchthaltigen Molkereiprodukten? Dr. Dominik Heisterüber: Ich will das nur kurz aufzählen, denn eine eingehende Erklärung würde den Rahmen die- The Stabiliser People Wir geben alles für Ihren Joghurt. Ob Greek Yogurt, Skyr oder High-Protein- Trend: Hydrosol entwickelt maßgeschneiderte Stabilisierungssysteme. Nutzen Sie unsere frischen Ideen, um zum Beispiel neue Märkte für fermentierte Milchprodukte zu erschließen. Mit dem Anwendungsservice unserer Spezialisten können Sie innovative Joghurt-Produkte schneller erfolgreich produzieren und vermarkten. • Maßgeschneiderte Stabilisierungssysteme • Texturmanagement und Rezepturempfehlungen • Schulungen in unserem modernen Technologie-Zentrum • Anwendungstechnischer Service von Experten persönlich vor Ort Telefon + 49 / (0) 41 02 / 202-003 info@hydrosol.de, www.hydrosol.de Anzeige


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