Ethik als Marktfaktor für die Lebensmittelwirtschaft

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Marktfaktor für die Lebensmittelwirtschaft Ethik, Teil 2 Unser Autor: Dr. Jochen Hamatschek, Gesellschaft Deutscher Lebensmitteltechnologen; E-Mail: jochham@online.de Nachhaltigkeit Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde in deutscher Sprache von Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk „Silvicultura oeconomica“ erstmalig 1713 im Sinne eines langfristig angelegten verantwortungsbewussten Umgangs mit einer Ressource verwendet. Bei der Klimakonferenz in Rio 1992 rückte er in das Bewusstsein einer weltweiten Öffentlichkeit. Unter Nachhaltigkeit wird im Prinzip verstanden, von den Zinsen zu leben und den Kapitalstock nicht negativ zu beeinträchtigen. Die Erde ist als zerbrechliches Gut erkannt, das es zu erhalten gilt. Nachhaltigkeitsmanagement umfasst heutzutage ganzheitlich die Umwelt, aber auch den Menschen und sein soziales und politisches System. Die Wertschöpfungskette ist dabei im Zusammenhang zu betrachten, vom Rohstoff über die Verarbeitung bis hin zur Entsorgung der Verpackungsmittel (Abbildung 5; Hamatschek 2013). Auch wenn der Begriff der Nachhaltigkeit als solcher erst seit wenigen Jahren derart übergreifend adressiert wird, waren die Betriebe der Lebensmittelindustrie schon immer aus Kostengründen zur Ressourcen-Effizienz gezwungen. Molkereien zum Beispiel haben in der Vergangenheit bereits große Anstrengungen unternommen und den spezifischen Wasser- oder Energieverbrauch deutlich gesenkt. Abbildung 5: Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette mi | Management Zahlreiche Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft erstellen bereits freiwillig Nachhaltigkeitsberichte, in denen ihr Engagement in dieser Richtung im Zusammenhang beschrieben wird. Das Niveau ist derzeit noch sehr unterschiedlich (Lebensmittel Zeitung 2015). Ab dem Jahr 2017 ist für die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft eine Nachhaltigkeitsberichterstattung vorgeschrieben. Von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie wurde zur Unterstützung bei der Einführung und als Orientierungshilfe ein Branchenleitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) vorgelegt (BVE 2015b). Unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der milchwirtschaftlichen Praxis – Anwendung der ISO 26000“ hat auch der Milchindustrie-Verband e.V. ein entsprechendes Papier erstellt. Darin werden sowohl die Bedeutung der Elemente der ISO 26000 für die Milchindustrie als auch detaillierte Erläuterungen zu den Prinzipien der gesellschaftlichen Verantwortung dargestellt. Kernpunkte der Leitlinien sind effizientes Wirtschaften, Kundenorientierung, Umweltverantwortung, Ethik und Personalverantwortung. Regionalität Der globale Güterverkehr mit seinen teilweise extremen Lieferwegen hat als eine Art Umweltbilan z Vor allem: Energiebilanz, Wasserbilanz, Bodenbilanz, Treibhausgasbilanz, Tierethik Ökologie der Produktentwicklung Ökologie der Produkterstellung Ökologie der Produktvermarktung Ökologie des Rohstoffes Ökologie des Produktionsmittels Ökologie des After Sales-Prozesses 38 3 2016 | moproweb.de


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