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Monatlicher Marktbericht
Milchspotmarkt Deutschland, ife Kiel
Marktentwicklungen Juni 2020
Rohstoffwert Spotmarkt: Im Juni 2020 erhöhte sich der ife Rohstoffwert
Spotmarkt als Indikator für die Milchverwertung auf den bundesdeutschen
Spotmärkten im Mittel um 4,9 Ct oder 18,1 % von 27,1 auf
32,0 Ct/kg Milch gegenüber dem Vormonat. Der ife Rohstoffwert Spotmarkt
stellt die berechnete Verwertung eines kg Milch mit 4 % Fett und
3,4 % Eiweiß auf Basis der wichtigsten überregionalen Spotmärkte für
Magermilchkonzentrat und für Rahm dar.
Marktentwicklungen Rahm, Magermilchkonzentrat, Molkenkonzentrat:
Im Juni 2020 erhöhten sich die mittleren Rahmpreise um
50,1 EUR (+14 %) von 357,1 auf 407,2 EUR/100 kg Fett. Die mittleren
Preise für Magermilchkonzentrat steigen um 34,1 EUR (21 %) von 165,0
auf 199,1 EUR/100 kg TM. Auch die durchschnittlichen Preise für Süßmolkenkonzentrat
steigen gegenüber dem Vormonat wieder um 3,7 EUR
oder 9,6 % von 38,4 auf 42,1 EUR/100 kg TM.
Ausblick Spotmarkt: Die Corona-Pandemie hat auf den Spotmilchmärkten
einen deutlichen V-förmigen Preisverlauf ausgelöst. Nach den
ife Rohstoffwert Spotmarkt Deutschland
(EUR/100 kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt, Monat)
Quelle: Thiele, H. D., ife Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel, 2020, www.ife-ev.de.
30 7 2020 | moproweb.de
Industrierahm – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Fett, 40 % Fett, ohne MwSt, Monat)
Süßmolkenkonzentrat – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Trockenmasse, ohne MwSt, Monat)
Magermilchkonzentrat – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Trockenmasse, ohne MwSt, Monat)
höheren Preisen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres, ging es
im März bereits auf der Milchproteinseite nach unten. Im April kamen
weitere massive Preisrückgänge auf der Rahmseite hinzu, so dass der ife
Rohstoffwert Spotmarkt auf 21,1 Ct/kg einbrach. Seit Mai ging es schnell
bergauf. Nun liegt man nahezu wieder auf dem Niveau zu Jahresbeginn.
Die aktuelle Stabilisierung wird gestützt durch die saisonal rückläufige
Milchanlieferung in den EU-Ländern, die partielle Erholung der Nachfrage
im Großverbrauchersegment, die EU-Subventionen zur privaten Lagerhaltung
und der Rückkehr zu höheren Exportmengen. Angesichts dieser
Rahmenbedingungen ist vorerst von einer stabilen Preisentwicklung auszugehen.
Dem steht ein stärker gewordener Euro:US-Dollar-Kurs etwas
entgegen. Außerdem besteht immer noch die Gefahr eines W-förmigen
Preisverlaufs, d. h. kurzfristige Erholung mit erneutem Einbruch, wenn
es aufgrund der weltweiten Rezession zu Nachfragerückgängen kommt
und neue Einschränkungen bei weiteren Covid-19-Ausbrüchen erfolgen.
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