Power Purchase Agreements (PPA) sind ein wichtiger Bestandteil der Energieversorgung in Deutschland. Unternehmen nutzen Stromlieferverträge mit erneuerbaren Energien zur langfristigen Preisabsicherung und Umsetzung ihrer Klimaziele, spezialisierte Anbieter entwickeln neue Geschäftsmodelle für Industrie und Gewerbe. Ein neues Impulspapier der dena-Marktoffensive Erneuerbare Energien zeigt, welche politischen Maßnahmen den PPA-Markt weiter stärken und die Anforderungen der EU zur Marktintegration erfüllen können.
Handlungsempfehlungen
Im Fokus stehen die Themen Marktdesign, Markttransparenz und Bezugsmodelle. Zu Marktdesign wird anhand der Electricity Market Directive (EMD) der EU-Kommission aufgezeigt, wie PPAs als zentrales Instrument gestärkt werden können. Die Marktoffensive schlägt hierzu unter anderem eine staatliche Garantie vor, um Finanzierungsrisiken zu mindern und den Zugang zu PPAs zu erleichtern. Zudem können Unternehmen, die ihren Strombezug gezielt an einem hohen Anteil erneuerbarer Energien ausrichten, künftig für diese systemdienliche Integrationsleistung entlastet werden. Auf diese Weise könnten PPAs als Bestandteil eines auf erneuerbaren Energien basierenden Industriestrompreises vergünstigt zur Verfügung stehen.
Zur Verbesserung der Markttransparenz empfiehlt die Initiative, Herkunftsnachweise aus deutschen Erneuerbare-Energien-Anlagen zu stärken – etwa durch regulatorische Vorgaben oder eine explizite Kennzeichnung zu Ort und Zeit der Stromerzeugung. Damit wird der Bezug von Grünstrom nachvollziehbarer und der Marktwert gestärkt. Gleichzeitig bräuchte es klare bilanzielle Vorgaben, damit PPAs nicht zu einem Risiko für Abnehmende in der finanziellen Berichterstattung werden. Hierzu wäre eine EU-weite Klärung nötig.
Damit Unternehmen weiterhin in eigene Erneuerbare-Energien-Anlagen zur Direktversorgung investieren, braucht es rechtliche Klarheit – vor allem nach dem EuGH- und BGH Urteil zur Definition von Kundenanlagen. Zudem sollten auch kleinere Unternehmen einen besseren Zugang zum PPA-Markt erhalten – zum Beispiel über rechtssichere Pooling- und Mehrpersonenmodelle, bei denen sich mehrere Abnehmer zusammenschließen können.
Podiumsdiskussion zu den Empfehlungen am 9. Juli
Die Handlungsempfehlungen werden am 09. Juli 2025 im Rahmen einer Veranstaltung der Marktoffensive Erneuerbare Energien in Berlin mit Vertretenden aus Politik und Wirtschaft diskutiert. Weitere Informationen und Anmeldung: https://event.dihk.de/staerkungppa
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