„In diesem Sommer ist endlich soweit!“ Mit diesen Worten bereitet das Berliner Startup Formo den Markt auf einen neuartigen Käse vor, der ohne tierische Zutaten auskommt. Das Unternehmen hat sich auf den Prozess der Präzisionsfermentation spezialisiert, dabei werden Milchproteine durch Mikroorganismen hergestellt. „Wir werden die Ersten sein, die Produkte mit Koji-Protein auf den Markt bringen und uns ist nicht bekannt, dass ein anderes Unternehmen da in den Startlöchern ist“, erklärt Formo auf Anfrage von Milch-Marketing. Die ersten Alternativen zu klassischem Käse nennen sich Frischhain und Camenbritz. Das Startup will nach eigenen Angaben die Welt der Milchindustrie auf den Kopf stellen, größte Herausforderung sei dabei die Akzeptanz der Kunden. „Wir brauchen politische Unterstützung, um auf einem fairen Spielfeld konkurrieren zu können“, betont Formo und kündigt selbstbewusst an: „Unser Ziel ist es, bis 2030 10 Prozent des europäischen Käsemarktes durch unsere tierfreien Produkte zu ersetzen.“
Seit Anfang September sind in 2000 Rewe-Filialen, bei Billa in Österreich und Metro in Deutschland drei Sorten Frischkäse und eine Camembert-Alternative erhältlich.
Einzelhändler Rewe ist auch einer der neuen Investoren von Formo. In einer Series-B-Runde hat das Start-up gerade 61 Millionen Dollar eingesammelt – auch von Bestandsinvestoren wie Foodlabs und EQT Ventures.
Der Koji-Pilz wird seit Jahrtausenden in Japan genutzt – für die Fermentation von Sojasoße, Misopaste oder Sake. Das ist eine der höchsten Kapitalrunden für ein deutsches Food-Tech in diesem Jahr. Insgesamt hat Formo damit 117 Millionen Dollar eingesammelt.