Das KPMG Consumer Barometer hat kürzlich das Einkaufsverhalten verschiedener Ernährungstypen in Deutschland untersucht. Dabei wurden erstmals 2.000 Personen repräsentativ befragt, um Zusammenhänge zwischen Ernährungsweisen und Einkaufsgewohnheiten zu analysieren. Die Studie zeigt, dass das Essverhalten maßgeblich das Kaufverhalten im Einzelhandel beeinflusst und dass der deutsche Lebensmittelhandel die Chance hat, auf die vielfältigen Konsummuster besser zu reagieren.
Ein zentrales Ergebnis ist die geschlechtsspezifische Verteilung: Die Mehrheit der Befragten (57,5 %) sind Omnivore (Allesesser), wobei Männer (62,6 %) häufiger „alles essen“ als Frauen (52,3 %). Flexitarier, die ihren Fleischkonsum reduzieren, machen 16,7 % aus, mit einem höheren Anteil bei Frauen. Rund ein Viertel der Befragten ernährt sich pflanzenbasiert, wobei Frauen hier stärker vertreten sind. Insgesamt zeigt die Studie, dass Männer eher fleischhaltig konsumieren, während Frauen häufiger fleischreduzierte oder fleischfreie Ernährungsweisen wählen.
Das Einkaufs- und Informationsverhalten wird zudem durch digitale Kanäle geprägt: Über Apps und digitale Rabattaktionen informieren sich 71,2 % der Befragten, vor allem in Städten, bei Frauen und in der Altersgruppe 34 bis 49 Jahre. Der klassische Handzettel bleibt relevant, insbesondere für ältere Zielgruppen. Frauen reagieren deutlich stärker auf App-Rabatte als Männer.
Fazit: Die Studie unterstreicht, dass die Vielfalt der Konsumenten und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse eine Herausforderung, aber auch eine Chance für den Handel darstellen. Wer digitale Angebote, nachhaltige Lösungen und gute Preis-Leistungs-Verhältnisse gezielt berücksichtigt, kann die Zukunft des Lebensmittelhandels aktiv mitgestalten.