Der Verlust des Status „MKS-frei ohne Impfung“ in Deutschland am 10. Januar dieses Jahres hat die Vermarktung von Milcherzeugnissen, vor allem beim Export in Drittländer schwerwiegende Hemmnisse auferlegt und für große Verunsicherung am Milchmarkt gesorgt. Zwischenzeitlich gehen Abnehmer in Drittländer etwas differenzierter mit dem MKS-Geschehen um und lassen Lieferungen wieder zu, wenngleich andere Länder den Import von deutschen Milcherzeugnissen weiterhin verbieten. Es steht und fällt alles mit der weiteren Entwicklung. Seither wurden keine weiteren MKS-Fälle in Deutschland gemeldet, das dürfte für etwas Entspannung im Marktumfeld sorgen. Eine marktentlastende Wirkung hat derzeit auch das Milchaufkommen. Die zu Jahresbeginn anziehende Anlieferung bewegte sich unter der Vorjahreslinie und stagnierte zu Monatsmitte, bisher wurde rund 2,0 % weniger Milch angeliefert. Spotmarktkurse im Fettbereich zeigten sich unbeeindruckt von MKS, Industriesahne mit stabiler bis fester Entwicklung Richtung 9,0 Cent-Marke. Rohmilch mit stabiler Kursentwicklung und deutlich erholt nach typischem Abschwung über die Feiertage. Die Vermarktung im Eiweißbereich stand unter stärkerem Einfluss. Gedämpfter Absatz von Magermilchpulver, verstärkte Produktion ins Lager.
Zunehmende Nachfrage nach Blockbutter
Bei der Vermarktung von Milchfett entwickelte sich in der ersten Januarhälfte ein stetig anziehender Bedarf, die Nachfrage nahm ein lebhaftes Niveau ein. Kaum einen größeren Abbruch im Geschäftsverlauf hatte dabei auch das MKS-Geschehen genommen. Ein geringer Lagerbestand an Butter und das geringe Rohmilchaufkommen gegenüber dem Vorjahr stützten die Preisentwicklung, trotz des verunsicherten Marktumfelds. Der Mengenabsatz von abgepackter Butter an den LEH/Discount hatte im Verlauf des Januars ein normales Niveau eingenommen. Die Großhandelsabgabepreise für geformte Markenbutter an der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten tendierten in einer Spanne von 8,50 bis 8,80 Euro/kg anhaltend stabil.
Im Handel mit Blockbutter verspürten Marktteilnehmer wieder eine größere Nachfrage, nachdem es durch das Auftreten der MKS in Brandenburg zuletzt zur Kaufzurückhaltung kam. Die Vermarktung scheint sich wieder zu normalisieren. Die Ausfuhren von deutscher Butter finden vorrangig im europäischen Binnenmarkt ihre Abnehmer. An der Leitnotierung in Kempten wurden für Blockbutter Abgabepreise von 7,40 bis 7,55 Euro/kg aufgerufen, was zur Vorwoche eine Preisbefestigung bedeutet.
Schnittkäse: Exporte teilweise eingeschränkt
Am nationalen Markt konnte Schnittkäse gut abgesetzt werden. Die Bestellungen aus dem Lebensmitteleinzelhandel bewegten sich auf ordentlichem Niveau. Der Fall von MKS in Brandenburg Anfang Januar hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf das Inlandsgeschäft. Im Export hingegen wurden Verkäufer recht unterschiedlich damit konfrontiert. Lieferungen in die europäischen Mitgliedsstaaten waren aufgrund einer Regionalisierung möglich. Vor diesem Hintergrund blieben größere Warenverschiebungen aus, zudem hielt das Kaufinteresse wichtiger Kunden an. Bei den Lieferungen in Drittländer gestaltete sich die Abwicklung hingegen schwieriger und es kam zu Einschränkungen und Verschiebungen. Zwischenzeitlich scheint sich die Situation langsam zu entspannen. Für die Marktbeteiligten und Behörden erforderte es einen erhöhten Aufwand den Zertifikaten und Ausfuhrbestimmungen zügig gerecht zu werden.