Die Talkrunde des zehnten Nordwestdeutschen Milchtreff in Berlin zum Thema StadtLandZukunft – Wie wollen wir morgen leben? mit Veranstalter Klaus-Peter Lucht von der Milcherzeugergemeinschaft Schleswig-Holstein (re)
Am 21. Januar 2025 fand mit Branchenvertretern und Experten aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen der zehnte Nordwestdeutsche Milchtreff in der Landesvertretung Baden-Württemberg beim Bund in Berlin statt. Veranstalter waren die Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V. (MEV), die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. (Milch NRW) und die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN). In angeregtem Dialog wurden gesellschaftliche Trends, Herausforderungen von Stadt und Land sowie Perspektiven in der Land- und Milchwirtschaft in den Mittelpunkt gestellt.
Rund 290 Teilnehmende verfolgten gespannt das inspirierende Abendprogramm des Nordwestdeutschen Milchtreffs und brachten sich mit wertvollen Wortbeiträgen aktiv ein. Sandra Gerken, Bevollmächtigte des Landes Schleswig-Holstein beim Bund, eröffnete den Abend und stellte die wichtige Öffentlichkeitsarbeit des Landes Schleswig-Holstein für die Landwirtschaft heraus. Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein und Vorsitzender der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein, stimmte alle Interessierten auf das Zukunftsthema ein: „Für mich ist die Zukunft von Stadt und Land ein Herzensthema. Wir als Landwirte können stolz auf unser Können sein und unsere Arbeit positiv in die Gesellschaft tragen. Ich bin sicher, dass wir der jungen Generation vertrauen können. Ich bin optimistisch, das ist meine Natur und das wird auch bei uns in der Familie so gelebt“, so Lucht.
Mut und Zuversicht für eine bessere Zukunft
Dr. Ulrich Reinhardt, Zukunftswissenschaftler und Autor, skizzierte in seinem einleitenden Impulsvortrag spannende Einblicke in die Zukunftsforschung und wie sie unsere Lebensweise beeinflusst. „Die Zukunft hat die Menschen schon immer fasziniert. Wir haben die Chance, Vorbildfunktionen zu übernehmen, die Welt aktiv mitzugestalten. Dafür müssen wir aber Verantwortung übernehmen. Und damit dies gelingt, benötigen wir mehr Vertrauen, Zuversicht und Mut, denn auch Optimismus kann man lernen,“ betonte Dr. Reinhardt. Dabei sei die Bereitschaft, auch mal zu scheitern, enorm wichtig für die Weiterentwicklung und die Quelle für Innovationen. Er ermunterte die Teilnehmenden: „Bleiben Sie beruflich und privat mutig!“
Wie gestalten wir die Zukunft von Gesellschaft, Landwirtschaft und Milchwirtschaft?
In der anschließenden Talkrunde, die vom top agrar Chefredakteur Matthias Schulze Steinmann geleitet wurde, standen zentrale Zukunftsfragen im Fokus, die uns als Gesellschaft bewegen: Ist die aktuelle Lage wirklich so düster, wie viele sie wahrnehmen? Verliert Deutschland an wirtschaftlichem Anschluss? Driftet unsere Gesellschaft auseinander – oder gibt es berechtigte Gründe für Zuversicht? Diese und viele weitere Fragen bildeten die Grundlage für eine spannende Diskussion.
Lars Ruschmeyer, Vorstand der Landjugend Deutschland, wünscht sich von der Gesellschaft insgesamt mehr Veränderungsbereitschaft. Für ihn stehe die Landjugend für Gemeinnützigkeit über die Branche hinaus. Florian Stümmler von der Jungen IG Milch ist sich sicher, dass junge Landwirte Lösungen für die täglichen Stolpersteine finden und das auch in Zusammenarbeit innerhalb der Milchbranche.
Foto: Steffi Loos