Der französische Marktforscher Christophe Lafougere (GIRA) ist überzeugt, dass die meisten der wichtigen milchexportierenden Länder künftig mit weniger Rohstoff rechnen müssen. Auf der Jahreskonferenz des britischen Informationsdienstes DIN (Dairy Industry Newsletter) stellte Lafougere Anfang Mai in London fest, dass die Preise und Margen auf Betriebsebene aktuell gut sind, aber kein Produktionswachstum mehr stattfindet. Die große Ausnahme bildet Indien, wo die Milcherzeugung weiterhin mit hoher Geschwindigkeit wachsen wird.
In der Milchverwertung wird Käse weiterhin der Gewinner sein, eine Steigerung der Produktion, aber auch des Verbrauchs ist zu erwarten. In den USA könnte es allerdings auch zu Versorgungsengpässen bei Kesselmilch kommen.
In China werden sich die Importströme weiterhin verändern. Bis 2029 erwartet Lafougere Steigerungen nur noch bei VMP (+ 5%), Käse (+ 4%) und Molkenpulver (+ 2%). Die bekannten Negativtendenzen bei den Einfuhren von MMP und Babyfood werden sich allenfalls mildern, bei Konsummilch wird es ein ausgeprägtes Minus von 11% geben, so Lafougere.
Die Branche wird sich lt. Lafougere mehr und mehr mit externen Faktoren wie Tierkrankheiten auseinanderzusetzen haben.