Die deutsche Lebensmittelwirtschaft steht seit Jahren zu ihrer Verantwortung im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI). Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des Produktmonitorings 2024 für ausgewählte Produktgruppen sowie des Abschlussberichts zu dem am Max Rubner-Institut (MRI) koordinierten Stakeholder-Prozesses betont Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverband Deutschland: “Die Daten des Produktmonitorings belegen eindrucksvoll, dass die Lebensmittelwirtschaft in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen hat – mit messbarem Erfolg. Die Unternehmen handeln verantwortungsvoll, innovativ und im Sinne einer ausgewogenen Ernährung. Reformulierungen sind aufwendig und erfordern nicht nur technologische Machbarkeit, sondern auch Akzeptanz bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Daher verdienen die bislang erzielten Fortschritte politische Anerkennung und Wertschätzung.”
Den ebenfalls veröffentlichten Abschlussbericht zu dem am MRI koordinierten Stakeholder-Prozess wird der Lebensmittelverband nun eingehend prüfen. In dem Prozess sollten Methoden für die Ableitung von Reduktionszielen erarbeitet werden. Minhoff erläutert: “Zwar wurde ein wissenschaftlicher Anspruch formuliert, doch fehlte es aus unserer Sicht an einer angemessenen und kontinuierlichen Beteiligung der Wirtschaft in zentralen Phasen dieses Prozesses. Wissenschaftliche Ableitungen dürfen nicht losgelöst von praktischer Expertise, technologischer Machbarkeit und marktseitigen Realitäten erfolgen.” Der Lebensmittelverband setzt sich grundsätzlich für einen partnerschaftlichen Dialog ein. Dabei sind folgende Punkte entscheidend:
Dass die praktische Expertise aus der Produktentwicklung umfassend berücksichtigt wird, auch im Hinblick auf bereits ausgeschöpfte Reduktionspotenziale in bestimmten Produktgruppen.
Dass die Unternehmen weiterhin selbst entscheiden können, welche Maßnahmen praktikabel sind und welche Ziele erreichbar – unter Berücksichtigung von Marktgegebenheiten, Zielgruppen und Produktionsprozessen.
Dass auch die Einführung neuer Produkte als gleichwertiger Beitrag zur Zielerreichung anerkannt wird, und nicht allein Reformulierungen bestehender Artikel im Fokus stehen – Vielfalt statt Verengung.
Dass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) gezielt unterstützt werden.
Und dass alle zukünftigen Maßnahmen auf einer soliden evidenzbasierten Grundlage fußen und einer umfassenden Folgenabschätzung – auch hinsichtlich ökonomischer Konsequenzen – unterzogen werden.