Der Schweizer Milchverarbeiter Hochdorf steht zum Verkauf. Trotz einer Rückkehr in die operative Gewinnzone ist eine Sanierung aus eigener Kraft vom Tisch – zu schwer wiegen die finanziellen Altlasten.
Hochdorf will die Ansprache potenzieller Investoren ausweiten. Zur Debatte stehen verschiedene Optionen. Der Fokus liegt auf einem Verkauf oder Teilverkauf, wobei der Zusammenhalt des operativen Geschäfts angestrebt wird.
Hochdorf hat sich in den letzten Jahren einer Neuausrichtung sowie harten Einschnitten unterzogen. So beschloss das Unternehmen etwa, die Produktion im luzernischen Hochdorf bis 2025 zu schließen und die Fabrikation in der Ostschweiz in Sulgen zu konzentrieren. Auf der anderen Seite sollten aber auch neue Einnahmen erschlossen werden, etwa mit dem angestrebten Eintritt in den US-Markt im kommenden Jahr.
Dabei machte Hochdorf durchaus Fortschritte. Sowohl Umsatz als auch Betriebsgewinn fielen im Geschäftsjahr 2023 über den eigenen Erwartungen aus. Auf betrieblicher Ebene fand das Unternehmen mit einem EBITDA im höheren einstelligen Millionenbereich wieder in die Gewinnzone zurück. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von gut 10 Millionen zu Buche gestanden.
Und das operative Geschäft verbrennt nicht länger Geld, sondern generierte 2023 einen Cashflow im knapp zweistelligen Millionenbereich. Die Liquidität für den laufenden Betrieb ist denn auch gesichert, wie Hochdorf festhält.
Management und Aufsichtsrat sehen aber einen Weg, wie das Unternehmen seine hohen finanziellen Altlasten schultern kann. Nach einer weiteren Prüfung sei man zum Schluss gekommen, dass auch eine wettbewerbsfähige Ertragskraft in keinem plausiblen Szenario ausreiche, um die steigenden Altlasten aus der komplexen Finanzierungs- und Kapitalstruktur zu tragen, schreibt Hochdorf. Auch eine Rekapitalisierung habe sich als kaum realisierbar erwiesen.