Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche hat Bayern nicht erreicht. Die Folgen belasten die Branche dennoch: Die Absatzkette ist durch Exportstopps gestört, die Lager mit Milchprodukten füllen sich und Viehhalter sind verunsichert. Der Markt für Agrarprodukte ist global, Exportstopps, die Drittländer verhängen, treffen ganz Deutschland.
Susanne Glasmann, Geschäftsführerin des Verbands der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft, betont, dass aktuell die Milch der Landwirte abgeholt und in den Molkereien verarbeitet wird. Aber: “Der Absatz ist gestört, die Lager laufen voll.” Milch- und Molkenpulver sowie Käse gingen besonders häufig in den Export in Drittländer. Wichtige und betroffene Exportmärkte seien China, die Ukraine, Armenien oder auch Kasachstan. Auf eine lange Lagerung der Produkte seien die Molkereien nicht eingestellt. Es drohe die Gefahr, dass die Produktion zum Erliegen kommt. Deshalb sei es wichtig, jetzt schnell Verbesserungen zu erzielen. Es liefen bereits Gespräche, um das Erteilen der Exportpapiere wieder zu ermöglichen.
Blieben die Exportbeschränkungen bestehen, drohten große wirtschaftliche Schäden bei den Molkereien und bei den Erzeugerbetrieben, warnt Glasmann. Umgekehrt sei durch den Export von Milchprodukten wie beispielsweise Milchzucker keine Ausbreitung des Erregers zu befürchten. Das sei auch mit Blick auf die Versorgungssicherheit wichtig. Milch sei nach wie vor ein unbedenkliches Lebensmittel, die Lebensmittelsicherheit weiterhin gewährleistet.