Verpackung
Quelle: R. Vocht

“Es ginge auch einfacher”

Die vom  EU Gesetzgeber ab 2024 vorgeschriebene Verwendung von Verschlüssen, die dauerhaft mit der Verpackung oder der Flasche verbunden bleiben, ist nicht verbraucherfreundlich. Es gäbe einfachere Lösungen, die viel Geld sparen  könnten.  Die Verordnung der EU  wurde zwar perfekt umgesetzt, sorgte aber beim Verbraucher für böse Kommentare, da die Handhabung der Verpackung eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem bisherigen Stand bedeutet. Es waren, milde ausgerückt, Kommentare zu hören, wie: der befestige Deckel nervt, einfache Dosierung nicht mehr möglich, Tisch, Kleidung, werden verschmutzt, das ist die neue Gurke der EU. In der Tat, täglich werden die Konsumenten mehrmals an diesen VO-Murks der EU erinnert. Das wirft kein gutes Bild auf die EU. Solche Maßnahmen tragen auch nicht dazu bei, das Image der EU zu verbessern.

Die EU beschließt Verordnungen, die dann  in nationales Recht umgesetzt werden.  Es verwundert  aber  sehr, dass keiner der beteiligten Führungskräfte im deutschen Markt auf die Idee kam, die EU-Verordnung ganz oder teilweise  zu ignorieren.  Der Milchindustrieverband hat die Maßnahme zumindest in Frage gestellt, konnte die EU-Verordnung letztlich aber auch nicht verhindern.

Gerade heute gibt es gute  Argumente  mit Blick auf die  großen Themen wie Umwelt, Ressourcen, Verpackung, Vermeidung von Plastik etc., kreativ einzugreifen und die EU Richtlinie im Bereich von Milchprodukten so zu nutzen, dass Plastik vermieden wird. Wie: eine einfache Lösung wäre  gewesen, auf die Ausgießhilfen bei Milchprodukten zu verzichten und  wieder  auf die bewährte Blockpackung zurückzugreifen. In Schweden und Italien wird das für Milchprodukte schon teilweise wieder so gemacht. Der Verbraucher hätte sich zwar umgewöhnen müssen, aber zumindest die Älteren sind mit dem Verpackungstyp vertraut. Ein Hinweis “Jetzt wieder ohne Ausgießhilfe, ohne Plastik, der Umwelt zuliebe” hätte den Verbrauchern die Umstellung erleichtert.  Stattdessen wurde mit großem finanziellen Aufwand die EU-Verordnung realisiert, die zwar technisch gut gelöst ist, die Verbraucher aber nicht überzeugt. Bei Milch, Kondensmilch in Weichpackung und pflanzlichen Alternativen wäre die Umstellung sicher gut möglich. Die Verbraucher hätte man sicher mit den o.g. Argumenten überzeugen können.

Die Umstellung wäre auch verbunden mit einer beachtlichen Einsparung von ca. 55.000 Tonnen Kunststoff.

 

 

 

 

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