Anlässlich der 13. MIV Ideenbörse Forschung in Fulda wurde am 13. November der diesjährige Milch-Wissenschaftliche Innovationspreis heute an Prof. Dr.-Ing. Heike Karbstein verliehen. Der Preis steht für innovative milchspezifische und praxisnahe Leistungen aus den verschiedenen Wissenschaftsbereichen rund um die Milch.
„Mit der Vergabe des Milch-Wissenschaftlichen Innovationspreises „Dr. Gisela Runge-Preis“ 2024 an Prof. Dr.-Ing. Heike Karbstein durch die Unternehmen des Milchindustrie-Verbandes werden ihre bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen gewürdigt. Wir verdanken Prof. Karbstein durch ihr grundlagen- und gleichzeitig praxisnahes wissenschaftliches Denken und Handeln zahlreiche hilfreiche Anstöße in den Unternehmen“, so Dr. Hans Besner, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Forschung im MIV.
Der MIV-Preis in Höhe von 10.000 Euro kann jährlich an Persönlichkeiten vergeben werden, die sich wesentlich in der milchspezifischen Forschung und Wissenschaft engagieren. Dieses können Naturwissenschaften bis hin zu Rechts- und Wirtschaftswissenschaft sein. Entscheidend ist die besondere Praxisnähe zur Milch und damit die Bedeutung für Molkereipraxis und Milchwissenschaft.
Aus der Begründung
Karbstein hat als Institutsleiterin der Lebensmittelverfahrenstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) von 2004 bis 2024 mit Arbeiten im Bereich der Emulgiertechnik – hier bereits mit ihrer Promotion 1994 – aber auch im Bereich der Sprühtrocknung sehr relevante Grundlagenarbeit geleistet. Exemplarisch seien hier zwei Projekte angeführt: Die SHM-Technologie mit großen Energiesparpotential in der Hochdruckhomogenisation und die praxisorientierte Untersuchung zum Zerstäubungseinfluss auf Emulsionsstruktur mit direktem Anwendungspotential zur Energieeinsparung und zur Produktoptimierung. Dabei war ihr aus dem eigenen beruflichen Werdegang immer die Praxisrelevanz wichtig. So hat sie allein mit dem Milchindustrie-Verband acht gemeinsame IGF-Forschungsprojekt durchgeführt. Konsequenterweise hat sie in der Lehre immer Wert auf das Verständnis der industriellen Anwendung gelegt. Gründe für die Vergabe des Preises an Frau Prof. Karbstein sind daher ihre langjährige wissenschaftlich fundierte Basisarbeit sowie ihre aktive Unterstützung der Molkereien und der AG Forschung des MIV. Die Erkenntnisse haben der Milchindustrie geholfen, ihre Produkte gezielt weiterentwickeln zu können. So wurde der Milchforschungsstandort Deutschland durch Prof. Karbstein maßgeblich und nachhaltig gestützt. Sie war eine entscheidende Leistungsträgerin der Milchwissenschaft in Deutschland und 13 Jahre lang Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des MIV.
Foto: photoebene Marzena Seidel