Bold Cultr, die von General Mills in den USA entwickelte tierfreie Frischkäsemarke ist gescheitert. Der  Frischkäse, der mit durch Präzisionsfermentation gewonnenen Proteinen hergestellt wurde, kam im November 2021 auf den Markt und wurde als “eine der weltweit ersten Käsealternativen der nächsten Generation” angepriesen. Noch im Januar 2023 teilte GM mit, dass die Verfügbarkeit von Bold Cultr-Produkten sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch über die E-Commerce-Plattform der Marke ausgeweitet werden sollte. Das anschließende abrupte Aus für die Marke begründete begründete GM lediglich damit, dass die Finanzierung des Projekts “nicht mehr prioritär” sei.

Aber: “Die Vorteile von Milchalternativen durch Präzisionsfermentation liegen auf der Hand”, erklärt Floor Buitelaar, geschäftsführende Gesellschafterin und Mitbegründerin von Bright Green Partners, einem globalen Beratungsunternehmen für alternative Proteine. “Wir stehen erst am Anfang dieser neuartigen Technologie, und in den kommenden Jahren werden viele weitere Produkte auf den Markt kommen”. Die meisten auf dem Markt befindlichen Unternehmen für alternative Proteinpräzisionsfermentierung arbeiten an Milchprodukten wie kuhfreiem Käse, Milch und Eiscreme. Diese Unternehmen sind jedoch nicht in Europa ansässig, denn der Regulierungsprozess für Novel Foods bildet die größte Herausforderung für aus der Präzisionsfermentation stammende Produkte und Zutaten. Noch immer gibt es weltweit nur sehr wenige Produktionskapazitäten, die für die Präzisionsfermentation zur Verfügung stehen. Diese sind mit hohen Investitionskosten verbunden und bergen ein gewisses Risiko, da es sich um eine noch nicht vollständig erprobte Technologie handelt. Investoren sind nicht sehr daran interessiert, sofort große Summen in CAPEX zu investieren, weil sie zuerst ein erprobtes Konzept haben wollen.

Abb.: FrieslandCampina Ingredients