2022 brachen Produktion und Export Appenzeller Käse um 12,8 Prozent auf 4.456 t ein. Negativ wirkte sich dabei die Abhängigkeit vom deutschen Markt aus, der für 40% des Gesamtabsatzes steht. Mehrverkäufe in der Schweiz (+2,4 Prozent auf 4.567 Tonnen) vermochten den Einbruch nicht zu kompensieren. Damit sank der Appenzeller-Absatz 2022 um sechs Prozent auf 9.023 t, so die Sortenorganisation Appenzeller.
Als Reaktion auf die sinkenden Verkäufe und volle Lager drosselte die Sortenorganisation 2022 die Produktion. Sie sank von 9.743 t im Vorjahr um 13 Prozent auf 8.462 t und lag damit unter dem Vor-Coronaniveau von 2019 (8.795 t). Vom Produktionsrückgang besonders betroffen war dabei das Standard-Vollfett-Geschäft (-14,3% auf 7.592 t). Der Appenzeller Rahmkäse konnte mit 310 t fast ans Vorjahr (314 t) anknüpfen, zulegen konnte der Appenzeller für Raclette (+8% auf 121 t), der sich besonders in Frankreich und den Beneluxstaaten gut verkaufte. Bio-Appenzeller musste einen Produktionsrückgang von 414 auf 405 t hinnehmen. Um die Abhängigkeit vom europäischen Exportmarkt und insbesondere Deutschland zu verringern, will die Sortenorganisation die Überseemärkte ausbauen, wohin laut Geschäftsbericht 2021 weniger als ein Prozent des Appenzellers exportiert wurde.