Im Mai 2021 wurde die Oatly-Aktie mit einem Kurs von 17 US-Dollar an der US-Techbörse Nasdaq gehandelt. Letzte Woche schloss es bei 1,98 US-Dollar pro Aktie. Damit ist die Oatly-Aktie ist nun 90 % weniger wert als zum Börsenstart.
Der Nettoumsatz ist im ersten Quartal 2023 um 17,7 % auf 195,6 Millionen US-Dollar gestiegen. Das Umsatzwachstum dürfte jedoch vor allem auf die kräftig gestiegenen Preise bzw. die hohe Inflation und auf die Einführung neuer Produktlinien zurückzuführen sein. In den USA stieg der mengenmäßige Umsatz von Milchersatzprodukten laut dem Onlineportal Agfundernews.com in den letzten 52 Wochen vor Mai 2023 zwar um 9,3 % auf 2,83 Milliarden US-Dollar. Die verkaufte Menge ging jedoch um 3,7 % zurück. Oatly musste einen Kredit von $125 Mio. aufnehmen und $300 Mio. durch den Verkauf von Wandelanleihen aufbringen, um Liquidität bereitzustellen, damit sich das Unternehmen nach eigenen Aussagen der „finanziellen Unabhängigkeit“ nähert.
„Wir glauben, dass der Markt für das haferbasierte Segment weiter von Bedeutung ist“, erklärt Brian Holland, Geschäftsführer des Finanzdienstleisters TD Cowen, trotz der letzten Oatly Zahlen. „Laut unserer Analyse wird Oatly vor allem durch Kapazitätsengpässe in Mitleidenschaft gezogen. Da in den nächsten Monaten mehr Produktionsmengen online gehen, dürfte sich das auf Umsatz, Marktanteil und Gewinn entsprechend auswirken.“
Die Mizuho-Bank hat die Oatly-Aktie von „Neutral“ auf „Kaufen“ hochgestuft und ein Kursziel von 2,50 US-Dollar pro Aktie auf 6 US-Dollar pro Aktie ausgegeben.