Auf den ersten Blick war der Halbjahresgewinn von FrieslandCampina in diesem Jahr fast vergleichbar mit dem im Vorjahreszeitraum. Auf vergleichbarer Basis ging der Gewinn jedoch um 37,2% zurück.

Dies wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden von FrieslandCampina, Erwin Wunnekink, als Antwort auf Fragen von Mitgliedern in die F/C-eigene Website Melkweb geschrieben. Der Halbjahres-Gewinn 2020 lag bei 108 Millionen Euro, “und mit ein wenig Rechnen betrug der Gewinn im Jahr 2019 173 Millionen Euro”, schreibt Wunnekink lt. einer Meldung von Boerderij.

Gemäß dem offiziellen Bericht von FrieslandCampina machte der Halbjahresgewinn 2019 121 Millionen Euro aus. Der ominöse Betrag von 173 Millionen Euro wird nirgendwo in den Dokumenten erwähnt.

Wunnekinks Antwort folgt Fragen von Mitgliedern über die Höhe der Leistungsprämie für die erste Hälfte 2020. Mit 22 Cent pro 100 Kilogramm entspricht dies knapp einem Drittel der Leistungszulage des Vorjahres. Damals wurde ein Zuschlag von 65 Cent festgelegt. Mit der damaligen Formel hätte die Leistungsprämie diesmal rund 60 Cent betragen müssen, meinen Mitglieder.

Wunnekink und andere Vertreter von FrieslandCampina argumentieren, dass die niedrigere Ausschüttung auch mit den Änderungen zusammenhängt, die im vergangenen Jahr bei FrieslandCampina umgesetzt wurden, weil die niederländischen Steuerbehörden bestimmten steuerlich vorteilhaften Kooperationsregelungen nicht mehr zustimmten.