Über den Verkauf des Kulturenproduzenten CSK wollen vier niederländische Molkereigenossenschaften, insbesondere der Hauptaktionär FrieslandCampina, Cash machen. Mit einem Jahresumsatz von 65 Millionen Euro in 2018 ist das niederländische Unternehmen im Vergleich zu Unternehmen wie Chr. Hansen und DSM eher klein. CSK ist dennoch nicht ganz unbedeutend. Über die Stichting BOZ hat das Unternehmen exklusiven Zugang zu den äußerst wertvollen Mutterkulturen für Starterkulturen, die unverzichtbar für die Käseproduktion in den Niederlanden sind, speziell wenn es um geschützte Sorten geht.
Die Ursprünge von CSK gehen auf das Jahr 1905 zurück, als die Coöperatieve Stremsel en Kleurselfabriek gegründet wurde. Die Gründer waren Bauern und das Unternehmen war von Anfang an in kooperativen Händen. Ab 1948 arbeitete CSK eng mit dem Forschungsinstitut Nizo in Ede zusammen, das ebenfalls zur genossenschaftlichen Molkereiwirtschaft gehört. Bei Nizo wurden neue Käsekulturen getestet, die CSK entwickelt. Bis 1996 war CSK nur für den niederländischen Milchsektor aktiv. Die Milchwirtschaft hielt es dann für angebracht, weniger nah an CSK zu sein und das Unternehmen zu “privatisieren”. Es wurde ein unabhängiges Management aufgebaut, das die immer breitere Palette an Produkten weltweit verkaufen sollte. Nizo wurde 2009 ebenfalls privatisiert.
FrieslandCampina hält nun 82,3% der Anteile (und 49% der Stimmrechte) an CSK, DOC Kaas, Cono und CZ Rouveen den Rest.
Nachdem CSK zum Verkauf steht, gibt es Bedenken im niederländischen Käsesektor. Sie gelten z.B. der Preisstellung durch den neuen Eigentümer und der Originalität niederländischer Käsespezialitäten.
