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Weihenstephaner Herbsttagung: Nachhaltigkeit

Prof. Ulrich Kulozik (Foto: mi), ZIEL Abt. Technologie, berichtete auf der Weihenstephaner Herbsttagung am 6. Oktober in Freising über ein neues Forschungsprojekt, das den Energieaufwand beim Konzentrieren und Trocknen von Milch und Molke eindämmen soll. Schon heute, so Kulozik, werden nicht alle Möglichkeiten zum Energiesparen genutzt, wie z.B. eine Vorkonzentration durch die energieseitig günstigere RO. Immerhin werden in Deutschland 9 Mio. t Milch und 8 Mio. t Molke pro Jahr zu über 800.000 t Pulver verarbeitet, dabei werden 6,6 Mio. t Wasser verdampft.
Die RO ist für die Anfangskonzentration vorteilhafter, weil bei ihr das Wasser keinen Phasenwechsel durchlaufen muss. Der neue Forschungsansatz geht dahin, vor eine RO erst einmal eine UF (CF 10 – 12) zu schalten, um Protein abzutrennen. Damit kann Eiweiß in der folgenden RO keine Deckschicht mehr bilden. Die RO kann das Permeat so durchaus auf 20 – 25 % Trockenmasse aufkonzentrieren (CF 17). Besondere Aufmerksamkeit gilt der für die Milchindustrie neuartigen dynamischen UF, bei der statt des Speiseguts die Membranen bewegt werden, was wiederum Energie einspart.
Wie Kulozik weiter ausführte, soll geprüft werden, ob das zuvor separierte Protein dem Milcserum erst gar nicht mehr zugesetzt werden muss, so dass nur noch das Serum zu trocknen ist und das Eiweiß weniger thermisch gestresst würde. Auch sei zu überlegen, ob wirklich aller Rohstoff getrocknet werden muss, oder im Einzelfall ob angesichts der Aufbrauchszeiträume auch eine UHT-Behandlung von Konzentraten ausreicht. Insgesamt versprechen sich die Weihenstephaner Forscher eine Energieeinsparung von 50 % beim Konzentrieren und Trocknen erreichen zu können, was 10 % des Gesamtenergieverbrauchs der Branche entspricht.
Einen weiteren Ansatz zur Einsparung von Ressourcen schilderte Prof. Martin Grunow, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre – Produktion und Supply Chain Management. Dabei geht es um eine ganzheitliche Betrachtung der Lieferketten, insbesondere um die Distribution, aber auch um die Produktion. Eine Analyse eines dänischen Molkereibetriebs mit 210 Mio. kg Durchsatz ergab, dass dort pro Jahr Produktverluste im Wert von über 1 Mio. € verbucht werden. Diese Verluste werden durch Störungen, Umstellungen und beim Anfahren produziert. Eine intelligente Produktionsplanung für einen 2-Wochen-Zeitraum kann die Verluste erheblich verringern.

 

 

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