Bereits bei der letzten Anhebung der Molkereiabgabe- und letztlich auch der Endverbraucherpreise für Deutsche Markenbutter, Eigenmarken des LEH,  Anfang Oktober prognostizierte der VMB, dass “dieser Anstieg aus saisonalen, aber auch marktbedingten Gründen in den kommenden Monaten nicht der Letzte gewesen sein dürfte”! Das hat sich bereits 4 Wochen später bestätigt: Erneut mussten die Lebensmittelhändler höhere Preise an die Butter herstellenden Molkereien bezahlen und erneut wurden am ersten Einkaufstag im November auch die Endverbraucherpreise (EVP) im Kühlregal wieder angepasst. Nach dem Aufschlag um 6 Cent/250 g vor 4 Wochen ging es jetzt mit plus 14 Cent/250 g auf nun 1,59 Euro/250 g noch stärker nach oben. Der Ziegel kostet dem Verbraucher nun 1,59 Euro/250 g, das ist das Preisniveau vom Februar 2023.
In den vergangenen Wochen stiegen, auch in Verbindung mit der saisonal sinkender Rohstoffanlieferung, die Preise für Rahm mehr oder weniger deutlich an, tendierten Richtung 7 Cent/Fetteinheit. Das hatte auch Auswirkung auf die Herstellung von Blockbutter, deren Produktion angesichts der genannten attraktiven Spotpreise für Industrierahm wenig attraktiv war. Die Nachfrage war nur durch den Rückgriff auf eingelagerte Ware zu bedienen. Trotz weiter noch recht unterschiedlicher Preisvorstellungen werden sich die Käufer aber in den kommenden Monaten mit höhere Preisen auch für Blockware anfreunden müssen.
Aldi hat jetzt wie bei abgepackter Butter gewohnt, als erster an der Preisschraube nach oben gedreht. Das betraf die bereits erwähnte Preiseinstiegsmarke “Milsani”, Aber auch die Bio-Butter wurde angepasst, und zwar etwas moderater von 2,59 Euro/250 g auf jetzt 2,65 Euro/250 g. Und wie immer erfolgte auch ein “Nachziehen” der sog. Milchmischfette: Hier fällt allerdings auf, dass der übliche Preisabstand zu reinem Butterfett von (meist) 10 Cent/250 sich jetzt auf 14 Cent vergrößert hat. 250 g kosten fortan 1,45 Euro. Ein versteckter Ansatz zur Verbilligung von Lebensmitteln mit pflanzlichen Anteilen?
Welch paradoxe Preispirouetten sich am Buttermarkt abspielen, wurde diese Woche wieder überdeutlich: Während die Verbraucherschaft also für die vermeintliche “Billigbutter” jetzt 1,59 Euro/250 g löhnen muss, konnte in der laufenden Einkaufswoche bei fast allen Akteuren des LEH auf Herstellermarken mit Rabattware von bis zu 50 Prozent zurückgegriffen werden: So legte EDEKA Butter von Goldsteig ebenso für 1,39 Euro/250 g ins Kühlregal wie dies die eigene Discount-Tochter NETTO mit Butter von Meggle tat. Mit dem gleichen Preis lockten REWE mit “Landliebe” und KAUFLAND mit Weihenstephaner. Und LIDL war mit “Frau Antje” und 1,49 Euro/Ziegel nur bedingt weniger preisattraktiv.