Latte Trento hat nicht mehr genügend Rohstoff, um den Hartkäse Trentingrana zu produzieren: “Noch nie haben wir eine solche Bandbreite an Ursachen erlebt, die seit einem Jahr andauern”, erklärt Sergio Paoli, Direktor von Latte Trento, “vor allem wegen des Anstiegs der Verarbeitungskosten. Die Ergebnisse liegen auf der Hand: Die Ställe schließen, was zu einer Verknappung des Rohmaterials führt, so dass wir beide Produktionslinien von Trentingrana geschlossen haben, sowohl die am Hauptsitz in Trient als auch die in der Molkerei in Pinzolo, die komplett stillgelegt wurde”.

Die Situation ist dramatisch”, fährt Paoli fort, “und die öffentlichen Verwaltungen können nicht behaupten, sie hätten nicht rechtzeitig davon gewusst: Bereits im Januar hat Latte Trento eine Pressekonferenz abgehalten, in der wir eine Situation anprangerten, die bereits unhaltbar war. Zum Zeitpunkt des Haushaltsabschlusses hatte uns die Landesregierung auf das Wort ihres Präsidenten hin eine angemessene Intervention versprochen, aber bis heute haben wir keinen einzigen Cent erhalten”.

Die Folgen sind dramatisch, wie Paoli erklärt: “Mit der Schließung von 20 Höfen haben wir mehr als 15 % zu wenig Milch und mussten nicht nur die Produktion von Trentingrana, sondern auch den Verkauf von frischer Trinkmilch einstellen.” Bis letztes Jahr, so Paoli, lag die Stromrechnung bei knapp über 40.000 Euro, jetzt sind es 800.000 Euro. A

Paoli: “Was wird angesichts der Krise der gesamten Milchproduktionskette in unseren Bergtälern geschehen, in denen die Viehzuchtbetriebe die Hauptakteure für die Erhaltung der Schönheit unserer Täler sind? Und wenn die Ställe geschlossen werden, werden dann auch unsere kleinen Molkereien, die den Touristen die Köstlichkeiten unserer Täler anbieten, schließen?”