Der niederländische Staat scheint sich mit dem ehemaligen Handelsbetrieb Vrebamel der Gebrüder Van Bakel wegen nicht gezahlter Superabgaben in Millionenhöhe einigen zu wollen. Zwischen den beiden Parteien haben Gespräche über die Möglichkeit eines Vergleichs stattgefunden. Als Milchkäufer war Vrebamel für die Einziehung und Abführung der Superabgabe verantwortlich, die Milchbauern bei Überschreitung ihrer Quote zu zahlen hatten. Nach Ansicht der Regierung hat Vrebamel die von den Milchbauern erhaltene Superabgabe in Höhe von über 6 Millionen Euro aber nicht an den Staat weiterbezahlt. Vrebamel bestreitet indes noch immer die Höhe der vom Staat angemeldeten Millionenforderung.

Der Konkursverwalter des ehemaligen Milchhandelsunternehmens ist der Ansicht, dass es bei Vrebamel zu Missmanagement gekommen ist. Aus diesem Grund wurden die ehemaligen Geschäftsführer des Milchhandels, die Brüder René, Alex und Willy van Bakel, im vergangenen Jahr vorgeladen. Der Konkursverwalter wurde nach eigener Darstellung bei seinen Ermittlungen behindert, da ein großer Teil der Verwaltungsunterlagen von Vrebamel fehlte. Nach Ansicht von Vrebamel mussten aber keine Unterlagen aufbewahrt werden, da die Aufbewahrungsfrist abgelaufen war. Die Bearbeitung des Verfahrens wurde zurückgestellt, da nun geprüft wird, ob ein Vergleich möglich ist. Ob es tatsächlich dazu e kommen wird, bleibt abzuwarten.

Die Familie Van Bakel betreibt den größten Milchviehbetrieb der Niederlande, Vreba Melkvee, mit insgesamt mehr als 3.000 Milchkühen an verschiedenen Standorten. Seit letztem Jahr verfügt sie auch über einen Milchviehbetrieb in Deutschland mit 1.200 Kühen. Das Milchgeschäft von Vrebamel wurde 2009 veräußert und an Steegro Dairy übertragen. Auf Vrebamel entfiel damals eine Milchmenge von rund 100 Millionen Kilo aus den Niederlanden.

Foto: Vreba