Biomilch und konventionelle Milch zeigen nur ein paar Unterschiede hinsichtlich Tiergesundheit und Milchbeschaffenheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der US-amerikanischen Oregon State University (OSU), vgl. dazu auch eine Veröffentlichung in Journal of Dairy Science. 192 Biohöfe und 100 konventionelle Milcherzeugerbetriebe in den Staaten New York, Oregon und Wisconsin nahmen an der 5jährigen Studie teil. Untersucht wurden Milchproben auf Vorhandensein von Mikroorganismen und Krankheiten, die Ernährung der Kühe, Eutersauberkeit, das Auftreten von Lahmheit, das Ausmaß des Einsatzes von Arzneimitteln/Veterinären und ob eine Enthornung mit Schmerzbekämpfung einherging. Dabei stellte sich heraus, dass 88% der Farmer keine Strategie gegen Mastitis haben, nur 42% der konventionellen Höfe Lahmheit korrekt behandeln und nur 4% der Betriebe die Kälber mit den empfohlenen Mengen an Kolostralmilch füttern. Kühe auf Biohöfen geben 43% weniger Milch als solche in konventioneller Stallhaltung und immerhin 25% weniger als Tiere in konventioneller Weidehaltung. Die Studie zeigt, dass Biomilch nur zuweilen mehr Omega-Fettsäuren aufweist als konventionelle Milch. Die insgesamt relativ geringen Unterschiede in der Tierhaltung selbst erklären sich dadurch, dass 70% der Biofarmen vor der Umstellung konventionell produziert haben.
Alles in allem, so Mike Gamroth, Co-Autor der Studie und Professor em. am College of Agricultural Sciences der OSU, bleibt in der US-Milchwirtschaft noch viel zu verbessern, wenn es um das Tierwohl geht.
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