Tetra Pak hat seinen 7. Milchindex veröffentlicht. Er beleuchtet die Chancen und Herausforderungen einer weltweit steigenden Nachfrage, die im Laufe der kommenden 10 Jahre das verfügbare Angebot übersteigen wird. Laut Tetra Pak müssen Hersteller von Milchprodukten sowohl in Industrienationen als auch in Schwellenländern ihr Handeln sorgfältig ausbalancieren, um einen langfristigen Unternehmenserfolg sicherzustellen.
Laut dem Milchindex wird die weltweite Nachfrage nach Milch in den kommenden 10 Jahren um 36 % steigen . Die Ursachen dafür seien Bevölkerungswachstum, steigender Wohlstand und Verstädterung in Afrika, Asien und Lateinamerika. Angebot und Nachfrage nach Milch seien jedoch ungleichmäßig in der Welt verteilt: In den Schwellenländern werde die steigende Nachfrage nach Milch wahrscheinlich nicht mit vor Ort produzierter Rohmilch bedient werden können. Auf die Industrienationen, die einen Milch-Überschuss produzieren, kommen Herausforderungen was den Wettbewerb im Export-Geschäft angeht, sowie ein sinkender Inlandskonsum zu, so der Milchindex weiter. Für Europa wird für den Zeitraum 2012 – 2023 ein Zuwachs der Milchproduktion um 11 % prognostiziert. Die europäische Milchindustrie steht vor der Herausforderung, dass die Milcherzeugung bald die vorhandenen Prozesskapazitäten übersteigt. Es wird davon ausgegangen, dass die Investitionen in Anlagen und Ausrüstung für die Pulverproduktion zwischen 2014 und 2020 um 5 Prozent steigen werden. Damit würde das Marktvolumen von derzeit 551 Mio. Euro auf 740 Mio. Euro steigen.
Dennis Jönsson, President and CEO der Tetra Pak-Gruppe: „Dank Milchpulver und flüssiger H-Milch-Produkte, die in Entwicklungsländer exportiert werden, birgt der erwartete Anstieg der weltweiten Nachfrage enorme Exportchancen für Milchproduzenten in den Industrienationen. Um langfristigen Erfolg zu gewährleisten, müssen die Hersteller jedoch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen schnellen Erfolgen im Exportgeschäft und notwendigem weiterem Wachstum in ihren Heimatmärkten schaffen.“
„Gleichzeitig müssen Milchproduzenten in Importmärkten sich der doppelten Herausforderung stellen, eine langfristige Versorgung mit qualitativ hochwertiger Milch sicherzustellen und mit der anziehenden Nachfrage Schritt zu halten“, so Jönsson weiter. „Märkte wie China und Saudi-Arabien haben dazu verschiedene Maßnahmen ergriffen: verstärkte Investitionen in die eigene Milchwirtschaft, Partnerschaften mit etablierten ausländischen Unternehmen sowie eine Diversifizierung des Angebots durch Mehrwertprodukte. Letztlich sind diese Maßnahmen von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft einer nachhaltigen Milchindustrie zu sichern.“ Risiken beim Export sieht Jönsson in verschärften Zugangsbeschränkungen, politischen und ökonomischen Aspekten sowie einer zunehmenden Preisvolatilität.
Was das russische Embargo im Bezug auf den Import von Milchprodukten aus Europa angeht befürchtet Jönsson einen kurzen bzw. mittelfristigen Effekt für die europäische Branche. Russland sei immerhin der zweitgrößte Importmarkt. Andererseits sieht er durchaus gute Chancen der Kompensation durch neue, aufstrebende Märkte.
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