Die Entscheidung von An Taisce, dem National Trust for Ireland, eine gerichtliche Überprüfung der fünften Ausnahmeregelung der irischen Regierung für das Nitrat-Aktionsprogramm der EU anzustreben, verschärft den Konflikt zwischen der Landwirtschaft und den Umweltlobbyisten in Irland, berichtet die Irish Times. Unter der fragilen Koalitionsregierung sind die Spannungen groß, nachdem An Taisce drei Jahre lang den Bau der neuen Glanbia/A-Ware-Käserei in Co Kilkenny verhindern konnte. Die Ausnahmeregelung erlaubt 250 kg Stickstoff pro Hektar gegenüber dem EU-Grenzwert von 170 kg. Seit 2015 ist die Milchproduktion um 60 % gestiegen, während die Düngemittelimporte um 25 % zugenommen haben. Nur 20 der 3.000 Flüsse, Seen und Bäche des Landes gelten heute als “unberührt”, während der Zustand von 1.600 weiteren als “schlecht” eingestuft wird. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung des Flusses Barrow, der in den Hafen von Waterford mündet, ergab, dass 85 % des Stickstoffs aus der Landwirtschaft stammen. Laut Landwirtschaftsminister Charlie McConalogue sind höhere Besatzraten aber nicht unvereinbar mit einer besseren Qualität der Flüsse und Bäche.
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