Russlands Sanktionen gegen westliche Lebensmittelimporte entfalten soweit bekannt eine weniger drastische Wirkung als zunächst erwartet. Nach Angaben der russischen Regierung können West-Produkte nach wie vor über die Nachbarländer Weißrussland und Kasachstan nach Russland gelangen.
Die drei Länder bilden eine Zollunion, was freien Warenverkehr bedeutet. “Natürlich können unsere Kollegen in der Zollunion aus dieser Situation einen Nutzen ziehen, weil ein Teil der Rohstoffe, die früher direkt zu uns kamen, nun bei ihnen verarbeitet wird”, zitieren russische Agenturen den stellvertretenden Premierminister Arkardij Dworkowitsch. “Uns werden dann schon verarbeitete Lebensmittel geliefert.” Der Kreml hatte versucht, auch Weißrussland und Kasachstan dazu zu bewegen, diese Beschränkungen zu erlassen.
In Moskau stiegen von Freitag bis Sonntag die Lebensmittelpreise. Fisch verteuerte sich um sechs Prozent, Käse um vier Prozent, Milch um fünf Prozent, wie die Moskauer Stadtverwaltung bekanntgab.