Die belgischen Molkereien sind mit Stagnation auf der Rohstoffseite konfrontiert. Das Wachstum der Milchproduktion ist nach acht Jahren des Anstiegs zum Stillstand gekommen. Die Milcherfassung ging im September und Oktober zurück, verglichen mit September und Oktober 2020. Grund dafür sind schlechte Wetterbedingungen, aber auch Umweltschutz. Es gibt schlicht keine Genehmigungen mehr für Erweiterungen oder neue Ställe wie in den Niederlanden. Zudem beunruhigen die künftige GAP und der Green Deal der Europäischen Union die belgische Milchwirtschaft, insbesondere hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Maisanbau.
Direkt nach Auslaufen der Quote stieg die Milchanlieferung in Flandern um 40%. Die Erfassung von Milcobel, der größten belgischen Genossenschaft, war legte von 1 Milliarde auf 1,7 Milliarden Liter zu. Die Pandemie und der Brexit schwächten das Unternehmen, das im 2. Halbjahr 2020 einen sehr schlechten Milchpreis bezahlte und viele Erzeuger verlor. Weil der Milchpreis in Belgien generell niedrig war, kamen neue Käufer in den Markt. So z.B. A-ware und FrieslandCampina oder Farmel.
Die Laiterie des Ardennes investierte über ihre Tochtergesellschaft Solarec in eine neue Mozzarella-Fabrik und eine neue Pulveranlage und brauchte dringend Rohstoff, ähnlich wie andere Milchverarbeiter im Lande (BMC, Olympia, Socabel, Inex und Mikka). Letztendlich werden zwischen 2020 und 2022 etwa 10-15% der belgischen Milch die Molkerei gewechselt haben.