Die Analysten der ING Bank gehen davon aus, dass das Produktionswachstum in der Lebensmittelindustrie insgesamt im Jahr 2023 zum Stillstand kommen wird. Für 2024 sehen sie nur einen begrenzten Spielraum für ein Produktionswachstum voraus. Der Boom bei den Preiserhöhungen wird zu Ende gehen, während der starke Kostenanstieg die Rentabilität unter Druck setzt. Im Allgemeinen sind die Hersteller von A-Marken derzeit häufiger mit einem Rückgang ihrer Produktionsmengen konfrontiert als die Hersteller von Eigenmarken.
Insgesamt geben derzeit deutlich weniger Hersteller an, dass sie die Preise in den kommenden Monaten erhöhen werden. Wie sich die Erzeugerpreise in den kommenden Monaten entwickeln werden, hängt vor allem von der Wechselwirkung zwischen zumeist niedrigeren Marktpreisen für Agrarrohstoffe und Energie einerseits und höheren Arbeitskosten andererseits ab. Ein Preisrückgang auf breiter Front erscheint nicht plausibel, da die Löhne bis 2024 weiter steigen.
Aufgrund der hohen Inflation kommt es zu deutlichen Verschiebungen in der Verbrauchernachfrage. In ganz Europa werden weniger A-Marken-Produkte nachgefragt, während mehr Eigenmarkenprodukte verkauft werden. Außerdem kaufen die Menschen häufiger und mehr bei Discountern ein. Dies hat zum Teil dazu geführt, dass der Umsatzanteil der Handelsmarken inzwischen zum Teil höher ist als der der A-Marken. Bei Preisverhandlungen spielt die Wahrung der Marge eine wichtige Rolle. Darüber hinaus konzentrieren sich die Unternehmen auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen. Zum Beispiel, indem sie weniger neue Produkte einführen und sich in der Produktion mehr auf das Kernsortiment konzentrieren.