Während die Volkswirtschaften weltweit mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und des andauernden Krieges in der Ukraine zu kämpfen haben, muss die britische Wirtschaft auch mit den Folgen des Brexit fertig werden. Nach Angaben des Centre for European Reform (CER) fällt das britische BIP durch den Brexit um 5,5 % geringer aus. Außerdem herrscht akuter Mangel an Arbeitskräften. Auch die Landwirtschaft ist davon betroffen. Im Juli 2022 ergab eine Umfrage von Arla Foods, dass 8 von 10 Milchbauern “sehr wenige” oder “gar keine” Bewerbungen von Arbeitnehmern mit einschlägiger Erfahrung erhalten, während die britische National Farmers’ Union (NFU) im August 2022 schätzte, dass aufgrund des Arbeitskräftemangels Lebensmittel im Wert von rund 60 Millionen Pfund auf den Bauernhöfen verrotten. Kürzlich unterzeichnete Handelsabkommen, wie das zwischen dem Vereinigten Königreich und Australien sowie Neuseeland, wurden von den Viehzüchtern wegen ihrer potenziell negativen Auswirkungen auf die britischen Erzeugnisse ebenfalls als umstritten angesehen.
Die Regierung erklärt nun, dass sie bereit ist, sich das Feedback der Landwirte anzuhören, um einen Handelsrahmen zu entwickeln, der einige gemeinsame Prioritäten für die britische Landwirtschaft während der Handelsverhandlungen festlegen wird. Die britische Handels- und Wirtschaftskommission bittet um Stellungnahmen aus allen Bereichen der britischen Landwirtschaft zu den “größten Problemen”, mit denen die britischen Landwirte nach dem Brexit konfrontiert sind, einschließlich der Auswirkungen neuer Handelsabkommen. Die Ergebnisse werden als Grundlage für die Regierungsstrategie bei der Aushandlung künftiger Handelsabkommen dienen und sowohl kurz- als auch langfristige Empfehlungen enthalten.
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