Die Rabobank vertritt die Auffassung, dass der seit Januar anhaltende Preisauftrieb für Commodities aufgrund der aktuellen Marktlage noch kaum gerechtfertigt ist. Die Milcherzeuger seien daher noch nicht aus der Bredouille. Wir haben das Schlimmste hinter uns, aber die Entwicklung ist wahrscheinlich bis zur Jahresmitte noch nicht so fest wie der Markt momentan glauben machen will, meint dazu sinngemäß Rabobank-Analyst Tim Hunt.
In den ersten Wochen des ersten Quartal 2015 blieben die Weltmarktpreise unbewegt, bevor es Mitte Februar zu einer überraschend lebhaften Aufwärtsbewegung kam. Bis Mitte März lagen die VMP-Preise in US-Dollar (FOB) in Ozeanien dann um 42% über dem Niveau von Mitte Dezember. Butter und MMP legten im Preis um 20% zu, während die Käsepreise nahezu stagnierten.
Neuseeland litt im Februar und März unter Trockenheit, während die Superabgabe dem Zuwachs bei der Anlieferung ein Ende bereitete. Im Gegensatz dazu wurde in den USA in den drei Monaten bis inkl. Januar noch immer deutlich mehr angeliefert. China und Russland haben parallel dazu erstmals ein nachfragebedingtes Absinken des Welt-Moprohandels seit der Finanzkrise von 2009 verursacht.
Kurzfristig erwartet die Rabobank ein Nachgeben der Preise, da der Markt noch immer erst ein Signal zum Drosseln des Erzeugungszuwachses geben muss.
Später im Jahr werde dann das Wachstum der Milchanlieferung zurückgehen und preisbedingt werde dann auch der Verbrauch ansteigen, vermehrte Nachfrage aus anderen Ländern werde die Marktschwäche in China und Russland ausgleichen helfen. All dies wird lt. Rabobank das Angebot schmälern und in der 2. Jahreshälfte einen leicht positiven Impuls auf die Erlöse bringen. Für die meisten Milcherzeuger in den Hauptexportländern werden im 4. Quartal wieder in schwarze Zahlen kommen.