Am 26. April reisten 83 Beschäftigte des im kommenden Jahr von der Schließung bedrohten Sodiaal Standorts Campbon (Loire-Atlantique) zum Hauptsitz des Konzerns in Paris, um faire Verhandlungen zu fordern.
“Anfang Februar hat die Geschäftsleitung angekündigt, dass der Standort nächstes Jahr geschlossen wird, und sie wollte, dass wir wieder an die Arbeit gehen, als ob nichts geschehen wäre”, schimpfte Olivia Depirou, die CFDT-Gewerkschaftsvertreterin am Standort Campbon. “Wir haben schon seit langem auf den Mangel an Investitionen und die Tatsache hingewiesen, dass die Fabrik systematisch von den Möglichkeiten neuer Entwicklungen ausgeschlossen wurde, während andere Standorte des Konzerns von Neuheiten wie aromatisierter Milch, Pflanzendrinks usw. profitierten. Wir hatten uns auch Sorgen gemacht, weil ein Milchliefervertrag mit unserem Hauptlieferanten ausgelaufen war. Die Unternehmensleitung sagte uns: ‘Macht euch keine Sorgen‘”, erklärt Depirou, die darin ein Zeichen dafür sieht, dass das Ende der Fabrik von langer Hand geplant war.
Die Mitarbeiter im Werk Campbon wollen nun auf eigene Faust einen Übernehmer suchen.
Abgesehen vom Standort Campbon setzt sich die Gewrkschaft dafür ein, dass die anderen von den Umstrukturierungen betroffenen Werke der Sodiaal-Gruppe – zwei Euroserum-Standorte, einer in Saint-Martin-Belle-Roche (Saône-et-Loire), der andere in Benestroff (Moselle) sowie die Trocknungsanlage in Malestroit (Morbihan) – bestmögliche Unterstützung erhalten.