Die geplanten Abgaben und eine kräftige Erhöhung der Energiesteuer auf Gas aus dem zusätzlichen Klimapaket der niederländischen Regierung sind für die Lebensmittelhersteller kontraproduktiv, wenn es darum geht, die Nachhaltigkeit zu verbessern, argumentiert der Verband der niederländischen Lebensmittelindustrie FNLI. Die Unternehmer können kaum konkrete Investitionspläne machen, um ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten, argumentiert FNLI. Die neuen Abgaben und zusätzlichen Steuern kämen zu den zusätzlichen Kosten für das Netzmanagement hinzu, während die Perspektiven aufgrund der schlechten Energieinfrastruktur und der unsicheren Regierungspolitik nicht gegeben seien.
FNLI hat das Beratungsunternehmen KWA beauftragt, die Auswirkungen der Maßnahmen des zusätzlichen Klimapakets und die Wirksamkeit von Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, zu analysieren. Es zeigt sich, dass Unternehmen, die in ihrem Produktionsprozess auf hohe Temperaturen angewiesen sind, wie z.B. industrielle Bäckereien, Molkereien und Kartoffelverarbeiter, besonders stark von den Abgaben betroffen sind.
Lebensmittelhersteller würden gerne von Gas auf Strom umsteigen, können dies aber aufgrund des überlasteten Stromnetzes in den Niederlanden oft nicht. Es ist fast unmöglich, einen Stromanschluss zu bekommen, und das Angebot an (grünem) Strom ist unzureichend. Wo Unternehmen in der Lage sind, nachhaltiger zu werden, steigern die Energiesteuer auf Gas und der hohe Strompreis die Belastung so sehr, dass die Produktion unrentabel wird.
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