Laut Rabobank bleiben die Milchpreise bleiben aufgrund der starken Nachfrage und des rückläufigen Milchangebots weiter hoch. Die Rabobank erwartet einen weiteren Anstieg der Milchpreise bis Ende dieses Jahres und Anfang 2022. Aber hohe Kosten drücken auf die Gewinnspannen.
Die Milcherzeugung geht weltweit stärker zurück als bisher erwartet. Das Milchangebot in den wichtigsten Exportregionen ist im dritten Quartal dieses Jahres nicht mehr gestiegen. Dies ist das erste Mal nach neun Quartalen des Wachstums. Für das vierte Quartal wird sogar ein Rückgang der Milcherzeugung um knapp 0,5 % erwartet. Dies stellt die Rabobank in ihrer aktualisierten Fassung des Milchwirtschaftsberichts für das vierte Quartal fest.
In den USA ist die Zahl der Milchkühe seit Juni um 100.000 zurückgegangen. Dies ist vor allem auf die anhaltend schlechte Gewinnspanne zurückzuführen, die durch den starken Anstieg der Futterkosten und die unsichere Verfügbarkeit verursacht wird. Schlechtes Wetter in Neuseeland im wichtigen Produktionsmonat Oktober drückt ebenfalls auf die Milchproduktion. Gleichzeitig zahlt der neuseeländische Molkereiriese Fonterra derzeit Rekordpreise aus. Dies verschafft den dortigen Milchbauern Raum, um Schulden zu tilgen, zu automatisieren und sich auf strengere Umweltvorschriften vorzubereiten.
In der EU und im Vereinigten Königreich ist die Milcherzeugung im dritten Quartal insgesamt um 0,2 % zurückgegangen. In den Niederlanden waren es fast 3 % weniger, in Deutschland ging die Milcherzeugung um 1,8 % zurück. Italien und Irland verzeichneten einen Anstieg von 3,4% bzw. 0,3%.
Für das erste Quartal 2022 wird eine bescheidene Erholung (etwa 0,4 %) der Milcherzeugung erwartet. Anfang 2022 könnte sich die Nachfrage nach Milchprodukten in der EU und im Vereinigten Königreich etwas abschwächen. Aufgrund der strengeren Corona-Maßnahmen findet erneut eine Verlagerung von der Gastronomie zum Einzelhandel und zum Internet statt.