Europa entwickelt sich für die Konsumgüterindustrie zur Wachstumsbremse. Nur 11 % des weltweiten Wachstums der Top-50-Unternehmen werden auf dem europäischen Markt erzielt. Der amerikanische Kontinent, Asien und Afrika sind in Summe für 70 % der Zuwächse verantwortlich. Das ist ein zentrales Ergebnis der jährlichen Studie „Trends und Strategien im Konsumgütermarkt “ der internationalen Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants. Für die Analyse haben die Branchenexperten bereits zum zwölften Mal die Kapitalmarktinformationen der weltweit führenden Konsumgüterhersteller unter die Lupe genommen: Das Umsatzwachstum fällt mit 5,6 % geringer aus als im Vorjahr (7,3 %), ist vor dem Hintergrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds dennoch positiv zu bewerten.
„Das Europa-Geschäft der FMCG-Hersteller stagnierte 2012 mit lediglich 1,3 % Wachstum. Im Vergleich zu anderen Regionen verliert der europäische Markt allmählich an Bedeutung. Eine erste Verschiebung zugunsten der wachstumsstarken asiatischen und afrikanischen Märkte ist bereits vollzogen“, kommentiert Chehab Wahby, International Managing Partner bei OC&C Strategy Consultants und Co-Autor der Studie. Ludwig Voll, Partner bei OC&C und ebenfalls Co-Autor der Studie, fügt hinzu: „Das schrumpfende Bruttoinlandsprodukt in Westeuropa und die Flaute beim privaten Konsum machen Europa für die FMCG-Riesen zum Problemfall. Als Wachstumsstrategien bleiben vor allem Produkteinführungen, Akquisitionen oder die Erschließung effizienterer Distributionswege. So wird trotz Kostendruck weiter in Wachstum investiert: die Ausgaben der 50 stärksten FMCG-Unternehmen für Forschung & Entwicklung und für Marketing blieben mit durchschnittlich 1,3 % bzw. 5,4 % vom Umsatz auf Vorjahresniveau.“
Mit Blick auf die Zukunft rät OC&C, auf keinen Fall den afrikanischen Markt zu vernachlässigen: „Subsahara-Afrika bietet beste Aussichten für Konsumgüterhersteller. Die Urbanisierung schreitet rasant voran und die Konsumenten sind offen für neue Technologien wie das mobile Bezahlen. Doch um die Potenziale auszuschöpfen und den aktuellen Wettbewerbsvorteilen der Pioniere zu begegnen, bedarf es einer ausgereiften Strategie. Hier entscheiden Investitionen in neue Standorte, M&A-Aktivitäten und strategische Partnerschaften maßgeblich über den Erfolg“, so Chehab Wahby abschließend.
Die vollständige Studie können Sie kostenfrei per E-Mail bei Sonja Fienert von OC&C anfordern: sonja.fienert@occstrategy.de