In ihrem Grußwort zur Generealversammlung der BMI am 19. Juni in Landshut erklärte die Geschäftsführerin des Verbands der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft (VBPM), Susanne Nüssel, dass die aktuelle Marktlage nicht mit der Situation von 2009 vergleichbar ist. Damals waren nahezu sämtliche Agrarprodukte unter Druck und alle Wirtschaftsbarometer zeigten nach unten. Deswegen sei es durchaus gerechtfertigt, von einer „Delle" zu sprechen. Auch die EU Kommission sehe in der aktuellen Preisentwicklung lediglich eine saisonale Schwankung.
Neben dem Milchpreis werde das Auslaufen der Quote immer noch als Schreckensgespenst missbraucht, sagte Nüssel. Da es kein staatliches Nachfolgemodell geben wird, müssen Milcherzeuger und Molkereien gemeinsam einen Weg finden, die jährlich zu erwartende Milchmenge einzuschätzen und die Verträge entsprechend zu schließen.  
Nüssel: „Nur wer die Chancen des freien Marktes nicht erkennt, trauert den vergangenen Reglementierungen und Mechanismen nach."
Als neue Herausforderung für die Milchwirtschaft hat der Privatverband die von der Bundesregierung verordnete Energiewende erkannt. Speziell in der energieintensiven Milchverarbeitung werde die Versorgung mit bezahlbarer Energie in Frage gestellt. Unterschiedliche Stromkosten in der EU führten zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung in der Milchverarbeitung.