Ein leichter Rückgang der europäischen Milcherzeugung (-0,3 % zwischen Januar und November 2021 auf Trendbasis), wobei die wichtigsten Erzeugerländer (Deutschland und Frankreich) ihre Anlieferungen um 1,8 % bzw. 1,4 % verringern, dürfte die Milchpreise auch in Italien nach oben treiben. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Fieragricola, der 115. Ausgabe der internationalen Landwirtschaftsmesse, die vom 2. bis 5. März in Veronafiere stattfindet, auf der Grundlage von Daten von Clal.it.
Zusätzlich zu den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit den steigenden Produktionskosten gibt es in einigen Ländern der EU-27 auch einen “Green Push”, der die Viehwirtschaft dazu auffordert, die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt zu verringern, indem die Zahl der Kühe in der Produktion reduziert wird.
“Das Marktszenario ist nicht völlig beispiellos, aber man könnte es als ungewöhnlich bezeichnen”, erklärt Angelo Rossi, Gründer und Leiter von Clal.it. „Die Spot-Milchpreise in Italien sind niedriger als in Deutschland, was zur Folge hat, dass Italien keine Milch aus dem Ausland importiert, sondern exportiert”. Insbesondere Grana Padano g.U. würde von der Verringerung der in Italien produzierten und ins Ausland exportierten Milchmenge profitieren: Seine geringere Produktion (-2,1 % im Januar gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 2021) würde es ermöglichen, die Lagerbestände zu verringern, die Verkaufspreise zufriedenstellend zu halten und den gesamten Milchsektor in eine positive Entwicklung zu ziehen, da die Produktion von Grana Padano etwa 24 % der in Italien produzierten Milch aufnimmt.
Für Italien könnte also nach zwei Jahren anhaltend höherer Anlieferungen (+4,5 % im Jahr 2020 gegenüber 2019 und +3 % im Jahr 2021 gegenüber 2020) noch ein gewisser Spielraum für ein Wachstum der heimischen Milcherzeugung bestehen.
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