Auf Antrag des niederländischen Mischbetriebes Vreugdenhil hat ein Gericht in Arnheim am 28. Dezember 2012 mit Warenlieferungen von Fude + Serrahn (F+S) zusammenhängende Forderungen an niederländische Kunden beschlagnahmt. Vreugdenhil hatte nach Darstellung des Gerichts zwischen November 2011 und August 2012 insgesamt 3.280 t Milchpulver im Wert von 8,5 Mio. € von F+S bezogen und als Teil von Weiterverarbeitungserzeugnissen an in- und ausländische Abnehmer weitergeliefert. Nach Kundenreklamationen wurden Pulverrückstellproben im August 2012 untersucht und Geschmacksabweichungen festgestellt. Laut NIZO sei das gelieferte VMP oxidationsanfällig gewesen.
Vreugdenhil hatte F+S benachrichtigt, worauf ein Teil des Pulvers zum Hersteller zurückgeholt wurde. F+S wies jedoch alle Forderungen zurück, der Fehler sei beim Weiterverarbeiter durch den Umgang mit dem Milchpulver verursacht worden.
Insgesamt verlangt Vreugdenhil nun eine kostenlose Nachlieferung von 1.496 t Milchpulver, der geltend gemachte Schaden beläuft sich auf nicht ganz 2,4 Mio. €. Nach niederländischem Recht hat Vreugdenhil beantragt, Forderungen von F+S an Hoogwegt, Alpha Milkpowders Holland, Agri-Best, Boermarke Vers und Interfood gerichtlich zu beschlagnahmen – eine Forderung, der das Gericht stattgegeben hat.
Unbestätigten Informationen zufolge, soll auch die inzwischen zu F+S gehörende Eximo in den Fall involviert sein. Abnehmer des Pulvers bzw. der Weiterverarbeitungsprodukte hätten nahezu wortgleiche Schreiben erhalten, heißt es aus den Niederlanden. Insgesamt belaufe sich der Streit so auf ca. 4.000 t Milchpulver.
Fude + Serrahn ist ein Tochterunternehmen des DMK (51% Anteil) und unterhält Produktionen in Erfurt, Gransee sowie in Niesky und Olbernhau.