Seit Beginn dieses Jahres hat Belgiens größte Molkerei Milcobel eine Offensive gestartet, um das Vertrauen der Mitglieder zurückzugewinnen, insbesondere mit Hilfe einer stetigen Serie von Milchpreiserhöhungen. Seit dem 1. Januar dieses Jahres wurde der Milchpreis in sechs aufeinander folgenden Schritten um 6,75 Cent erhöht. Dies entspricht einer Steigerung um ein Viertel.

A-ware Anfang gab für Juli seinen ersten Milchpreis auf dem belgischen Markt bekannt und hat sich dabei mit 34,5 Cent als bestzahlender Milchkäufer präsentiert. Die Laiterie des Ardennes zahlt den zweithöchsten Milchpreis, Milcobel liegt aktuell bei 33,75 Cent (4,2% Fett, 3,4% Protein).

Nun stellt sich die Frage, wie es nach dem 1. Juli weitergehen wird. Denn dann wird der Moment kommen, in dem die Milcobel-Bauern, die bereits gekündigt haben, ihren Worten auch Taten folgen lassen können. Wird es einen Exodus von Mitgliedern geben, die Hunderte von Millionen Kilo Milch mitnehmen oder werden die meisten Mitglieder bleiben?

Wenn zu viel Milch verloren geht, kann Milcobel die notwendige kritische Masse verlieren. Im letzten Frühjahr hat der Vorstand dies kommen sehen und ein zeitlich begrenztes Kündigungsverbot eingeführt, das aber vor Gericht möglicherweise keinen Bestand haben wird.