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„Milchpreise werden nun nicht mehr steigen“

 

 

 

molkerei-industrie hat eine Reihe von prominenten und weniger prominenten Branchenvertretern über ihre Sicht auf die weitere Marktentwicklung befragt. Allen von der Redaktion Befragten gemeinsam ist, dass sie den Markt beruflich bedingt intensiv beobachten. Einig waren sich alle in dieser (nicht repräsentativen Umfrage), dass die Gesamtverwertung aktuell und auf weitere Sicht von der Fettseite getragen wird, während die Eiweißseite noch immer keine guten Erlöse bringt. MMP wird für nahe am Interventionspreis gehandelt, so dass durchaus mit einer Wiedereinlagerung zu rechnen ist, obwohl Brüssel von den aktuell ca. 350.000 t an vorhandenem Bestand noch keine nennenswerten Mengen verkauft hat. Die hohen Lagermengen hängen zumindest psychologisch wie ein Damoklesschwert über der Branche, auch wenn EU Agrarkommissar Hogan gerade erst betont hat, dass er mit der Auslagerung keinesfalls die Markterholung stören wird.

Erwartet wird, dass die Milchanlieferung in Deutschland durchaus wieder ansteigen könnte, denn die aktuell (für viele Landwirte) noch einigermaßen guten Milchpreise bieten durchaus Anreiz für Mehrproduktion. In welchem Maß sich dies angesichts eines Rückgangs der Zahl der Erzeuger (in manchen Regionen um 10%) und der Milchkühe in konkreten Zahlen ausdrücken wird, bleibt abzuwarten. Erwartet wird von allen Befragten, dass die Milchpreise nun aber nicht mehr steigen, sondern tendenziell eher sinken. Die ersten für März vorliegenden Daten von einzelnen Molkereien bestätigen dies. Kaufmännisch eher vorsichtig Eingestellte gehen davon aus, dass die aktuellen Milchpreise von den Molkereien nicht mehr erwirtschaftet werden (Standardprodukte), Erwartungen von demnächst 25 bis 30 Cent werden allerdings von der Mehrzahl der Befragten als zu pessimistisch eingestuft.

Momentan gibt es exportseitig wenig positive Impulse für den Eiweißmarkt. Der Weltmarkt, so der Hinweis aus dem Kreis der Befragten, könne aber jederzeit eine Belebung erfahren. Im Moment warten Käufer offenbar ab, wahrscheinlich weil sie auf weiter sinkende Preise hoffen. Bei Käse wird die Verwertung als nicht schlecht bezeichnet; der Export wächst. Außerdem drücken keine Bestände, wenngleich neu installierte Kapazitäten für mehr Wettbewerb gesorgt haben.

Der Abstand zwischen Bio- und konventioneller Milch ist inzwischen auf 15 Cent geschrumpft, weil die Preise für konventionelle Milch wieder gestiegen sind, heißt es von den Befragten. Wieviel zusätzliche Biomilch der Markt noch aufnehmen kann, ohne dass die Preise nachgeben, ist offen, allerdings herrscht in diesem Punkt durchaus Skepsis. Bisher hätten sich die Preise behaupten können – trotz einer fast 9%igen Mengensteigerung in 2016.

Die Branche muss nun vor allem auch bei den Preisen für Konsummilch ansetzen. Hierüber waren sich die allermeisten der Befragten einig.

 

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