In einem Statement vom 27. Mai fordert der französische Verband der Milcherzeuger (FNPL) ein “starkes Signal” von den Akteuren der nachgelagerten Bereiche und eine Aufwertung des Milchpreises, um den Kosten für Betriebsmittel, “die auf allen Höfen explodieren”, entgegenzuwirken. “Wir brauchen eine allgemeine Erhöhung von 50 €/1000 l Milch”, so der Verband. Das entspreche 0,5 Cent auf einen Becher Joghurt oder 6 Cent auf eine Flasche Milch, heißt es in der Erklärung. “Der Preis der Zukunft” für die FNPL, die das Gespenst der “Dekapitalisierung” des Milchviehbestands heraufbeschwört. “Ein Milchviehbetrieb nimmt seine Tätigkeit nie wieder auf, nachdem er sie eingestellt hat”.
Die Organisation, die abwechselnd die Milchindustrie und den Einzelhandel für die jeweilige Situation verantwortlich macht (-1,5% der Milchkühe im April auf ein Jahr gerechnet), fordert die Bezahlung der Milch “zu ihrem Wert”. “Alle Molkereien müssten ihren Landwirten jetzt sagen: “Wir brauchen euch”, heißt es in der Erklärung. Die Einzelhändler müssten mit ihrem schädlichen Spiel aufhören, das eine ganze Branche in den Ruin treiben werde, und die Preiserhöhungen akzeptieren. Im März lag der Preis für Standardmilch (alle Qualitäten) laut FranceAgriMer bei 40,7 Cent (+6,4 Cent im Vergleich zum März 2021). Der tatsächliche Preis lag dagegen bei 43,4 Cent. Die Produktionskosten für Milch stiegen lt. FNPL im Jahresvergleich um 19%.