Möglicherweise ist die aktuell von Unsicherheit, Volatilität und Komplexität geprägte wirtschaftliche Situation kein vorübergehendes Phänomen, sagte der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes MIV, Peter Stahl, am 23. Januar anlässlich seiner Begrüßungsansprache zum traditionellen Milch-Montag in Berlin. Ein einmal im Jahr aufgestelltes Budget werde heute schnell obsolet, die Unternehmen müssten einen neuen „Mindset“ entwickeln, um mit der anhaltenden Volatilität der Märkte richtig umgehen zu können, so Stahl.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium Dr. Ophelia Nick (Grüne; Foto: Endemann, moproweb) hob die Leistung der Milchindustrie hervor, die auch in Pandemiezeiten die Regale immer gut gefüllt hielt und so zu einem vielfältigen Angebot gesunder Lebensmittel beigetragen hat. 2022 war für die Landwirte angesichts von Rekordmilchpreisen ein Jahr des Luftholens. Das BMEL spricht sich für langfristig faire Preise aus und will über eine Transformation hin zu stabiler Wertschöpfung die Milch- und Landwirtschaft resilient machen. Eine sich verändernde Gesellschaft und mit ihr sich verändernde Märkte würden neue Chancen eröffnen, meinte Nick. Die Politikerin wies auf eine am 16. Januar eröffnete online-Umfrage über unlautere Handelspraktiken in der Land- und Ernährungswirtschaft hin, an der zu beteiligen sie die am Milch-Montage anwesenden ca. 220 Vertreter der Milchwirtschaft aufrief.