Die WirtschaftsWoche berichtet am 25. Februar wie deutsche Marken weiter in Russland Geschäft machen. Im Artikel geht es unter anderem um Lebensmittelproduzenten und Konsumgüterkonzerne, die weiter in Russland aktiv sind. Als Beispiele werden DMK und Hochland oder Ritter Sport genannt.
Zitiert wird ein Team der Yale School of Management, das in einer Datenbank das Engagement von Unternehmen in Russland bewertet. Die Übersicht trägt den Namen „Liste der Schande“.
Die Süßwarenproduzenten Storck und Zentis und Zott bekamen die schlechteste Note ab, die Unternehmen würden wie gewohnt weiter ihren Geschäften nachgehen. Zott entgegnet, dass im Februar 2022 Lieferungen nach Russland eingestellt wurden. Auch andere fühlen sich unfair benotet und beschweren sich, dass die Forscher und Forscherinnen niemals direkten Kontakt mit den Unternehmen aufgenommen hätten.
Eine in London ansässige „Moral Rating Agency“ hat lt. WirtschaftsWoche eine Liste von zwölf Konzernen veröffentlicht, die sich angeblich aus Russland zurückgezogen haben, in Wirklichkeit aber aus Sicht der Tugendwächter ein Großteil ihrer Geschäfte weiterlaufen lasse. In der Liste stehen Unilever Procter&Gamble, PepsiCo und Nestlé. Die Konzerne verweisen darauf, dass sie Investitionen und Werbung gestoppt oder einen Großteil ihres Geschäfts eingestellt haben und eine moralische Verantwortung für Belegschaft und die Versorgung der russischen Bevölkerung tragen. Unilever etwa rechtfertigte sich öffentlich, weiter Magnum und Co in Russland zu verkaufen, sei die „am wenigsten schlechte Option“ die Werke und die 3.500 Beschäftigten in Russland zu beschützen. Nestlé erklärte gegenüber Medien, der Konzern habe sein Portfolio „drastisch reduziert“. Alle verbleibenden Geschäfte würden sich darauf konzentrieren „die Menschen vor Ort mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen“.
Abb.: Colourbox