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Lebensmittelrecht und Verpackungen in Europa



Ende Juni trafen sich auf Einladung von Innform mehr  als 100 Teilnehmer und Referenten um sich
über die aktuelle Situation im Lebensmittelrecht und insbesondere bei
Verpackungen zu informieren. Nach der Begrüßung durch Karsten Schröder, Innoform
Coaching, sprach Dr. Johannes Bergmair, ofi Technologie & Innovations GmbH,
über die wesentlichen Änderungen der Rechtslage bei
Lebensmittelkontaktmaterialien.

 

Dr. Andreas Grabitz, Eurofins Consumer Product Testing GmbH,
referierte über Konformitätsarbeit als Basisanforderungen eines jeden
Packmittelherstellers. Er stellte ein System vor, das es dem
Verpackungshersteller erlaubt die Konformitätsarbeit systematisch aufzubauen
und zu gestalten und basierend auf einer Risikoanalyse unterschiedliche
Instrumente der Konformitätsarbeit zu nutzen.

 

Die rechtliche Situation bei Druckfarben für
Lebensmittelverpackungen und ihre Inhaltsstoffe beleuchtete Dr. Matthias Henker
,Flint Group Germany. Um sicherzustellen, dass alle Beteiligten in der
Lieferkette über die nötigen Detailinformation verfügen, stellen die
Druckfarbenhersteller in ihren Statements of Composition die nötigen
Informationen über migrationsfähige Druckfarbeninhaltstoffe bereit. Mangels
einer gesamteuropäischen Regelung plant Deutschland eine eigene
Druckfarbenverordnung die derzeit im 3. Entwurf vorliegt.

Nanotechnologie stellt eine der vielversprechenden
Zukunftstechnologien im Bereich der Materialentwicklung dar, so Dr. Rainer
Brandsch
, MDCTec Systems. Im Bereich der Lebensmittelverpackungen werden durch ihren
Einsatz z.B. Barriereeigenschaften, Fließeigenschaften, mechanische
Eigenschaften, Wärmeleitfähigkeit etc. von Kunststoffen verbessert. Migrationsexpertin
Heike Schwertke aus dem Hause Innoform Oldenburg sprach über die Suche von
kritischen Substanzen. Sie zeigte Beispiele für „typische Verdächtige“ in
Folienverbunden auf.

Neue Erkenntniss zu migrierenden Bestandteilen aus
PU-Klebstoffen vermittelte die Diplom Chemikerin Behnusch Athenstädt von
Fresenius Medical Care Deutschland. Am Beispiel eines Polyurethanklebstoffs,
welcher zum Kaschieren einer mehrschichtigen Verbundfolie eingesetzt werden
soll, wurde von ihr die Problematik migrierender Verbindungen aus dieser Folie
in das Füllgut hinein beschrieben.

 

Von der ISEGA Forschungs- und Untersuchungsgesellschaft
sprach Dr. Ralph Derra über das Thema Konformitätserklärungen für Papier und
Karton. Er erklärte welche aktuellen Regeln es bei Pappe und Papierverbunden
mit Kunststoffschichten gibt.

Über den Status Quo in Sachen Mineralölmigration berichtet
Dr. Oliver Kappenstein, Bundesinstitut für Risikobewertung. Er beleuchtete die
aktuellen Ergebnisse von Forschungsvorhaben und Stellungnahmen im Bereich des
Übergangs von Mineralöl-bestandteilen auf Lebensmittel.

Die Anforderungen an Lebensmittelverpackungen nehmen
beständig zu, so dass Credo von Rolf Simmons, 3S Simons Security Systems. Neben
der Rückverfolgbarkeit wird der Fälschungsschutz immer wichtiger. Hier gelte allerdings
zu beachten, dass Identifikationstechnologien wie RFID oder Datamatrix sich
zwar für die Logistik eignen, aber nicht für den Fälschungsschutz. Daher müsse
bei Lebensmittelverpackungen darauf geachtet werden, dass die Systeme für
Rückverfolgbarkeit mit einem wirklichen Fälschungsschutzsystem kombiniert
werden.

Dr. Wolfgang von Wiese, Kenner der Milchwirtschaft und der
Lebensmittelindustrie, sprach über Produktschutz und Produktsicherheit in der
ganzen Lieferkette. Bei der Forderung nach Foodsafety erwartetman ein
einwandfreies Produkt, d.h. dass keine oder nur eine tolerierbare, dabei
unbeabsichtigte Kontamination bei einem Lebensmittel vorliegt. Food Defense  hingegen stehe für den Schutz von
Lebensmitteln in der Herstellungs- und Lieferkette vor durch Menschen zielbewusst
durchgeführter Kontamination mittels verschiedener Agenzien. Somit sei es
Aufgabe, Einrichtungen und Prozesse gegen unbefugte Eingriffe oder kriminelle
sowie terroristische Handlungen zu schützen.

Lebensmittelchemikerin Kerstin Bartsch sprach über den BRC
Global Standard und seine positive Wirkung in der Vergangenheit und in der
Zukunft. 

Die ofi Technologie & Innovations GmbH untersuchte in
einem Forschungsprojektdie Problematik der Xenohormone. Christian Kirchnawy
präsentierte die Ergebnisse dieser Untersuchung und verwies darauf, dass
Lebensmittelverpackungen hormonaktive Substanzen wie Weichmacher,
Antioxidantien oder Stabilisatoren enthalten, die aufgrund von
Strukturähnlichkeiten die Wirkung natürlicher Hormone nachahmen können und so
möglicherweise zu Gesundheitsproblemen wie Unfruchtbarkeit oder
Entwicklungsstörungen führen könnten. In einem abschließenden Vortrag
erläuterte Rechtsanwalt Dr. Martin Wesch die Fallstricke die beim Outsourcing
von Produktion oder Prüfleistungen entstehen können. (Ferdinand Rogge)

 

  

 

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