Lactalis wird nicht wie von Arla Foods zumindest öffentlich als Wunsch geäußert (vgl. den Bericht auf moproweb über die Pressekonferenz von Arla Foods und der Eupener Genossenschaftsmolkerei vor wenigen Tagen) mit dem paneuropäisch aufgestellten Konkurrenten kooperieren. Ein hochrangiger Mitarbeiter von Lactalis, der namentlich nicht genannt werden will, erklärte gegenüber der Redaktion, dass sein Haus den Standort Walhorn nach Auslaufen des Vertrags mit EGM ggf. auch in Alleinregie fortführen wird. Hierfür gäbe der 51%ige Anteil an der Molkerei Lactalis den nötigen Hebel. Lactalis verfüge über ausreichend Rohstoff zur Auslastung von Walhorn. Den Vorwurf von EGM, dass Lactalis nicht ausreichend investiert habe, wies der Lactalis-Manager von sich – seit Beginn der Kooperation mit Walhorn sei die Kapazität des Standortes von 100 Mio. kg auf 600 Mio. kg ausgebaut worden.
Zudem spielen möglicherweise auch persönliche Faktoren in die Entscheidung von Arla Foods herein. Dass Lactalis seinerzeit mitten im skandinavischen Herzland von Arla Foods die schwedische Skanemejerier übernommen hat – ein Deal, den Arla möglicherweise nicht finanzieren konnte -, scheint zumindest aus Sicht des anonym bleibenden Lactalis-Direktors auch einen Anlass für den Einstieg Arlas bei Walhorn gespielt zu haben.
Lactalis geht derzeit davon aus, dass die EU-Kommission die Fusion der Walhorner mit Arla Foods nicht oder nur gegen empfindliche Auflagen genehmigen wird. Ein ganz besonderes Problem sieht Lactalis darin, weiterhin Daten über seine Preisabschlüsse an Walhorn zu geben. Diese Daten wurden bisher dafür verwendet, den Walhorner Milchpreis festzulegen – nun würden diese sensiblen Informationen direkt an den Konkurrenten Arla Foods gehen …