Die britischen Mopro-Exporte in die EU sind aufgrund der durch den Brexit entstandenen Handelsbarrieren um 96 Prozent eingebrochen. Laut der Food and Drink Federation hat die neue Handelsvereinbarung mit Europa die UK-Exporteure seit Januar mehr als 1,1 Milliarden Pfund gekostet.

Die Exporte von Milch und Sahne brachen um 96,4 Prozent ein, während die Käseverkäufe in die EU im Jahr bis Februar um 64,6 Prozent zurückgingen. Die vom Agriculture and Horticulture Development Board veröffentlichten Zahlen, die sich auf HMRC-Daten (Zoll) berufen, zeigen, dass im Februar 2020 knapp 76.500 Tonnen Milch und 901 Tonnen Sahne nach Europa, zumeist nach Irland, exportiert wurden – im Vergleich zu nur 131 und 436 Tonnen Milch bzw. Sahne im Februar 2021.

Auch die Exporte von Buttermilch und Joghurt gingen im Februar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 91 Prozent zurück, während die Butterexporte um 89 Prozent einbrachen, bei Milchpulver lag das Minus bei 86 Prozent, für Molke bei 83 Prozent und für Käse bei 75 Prozent.

Experten machen dafür zusätzlichen Papierkram und Verzögerungen verantwortlich, die sich besonders auf frische Produkte mit kurzer Haltbarkeit auswirken. Zusätzliche Kosten und die Notwendigkeit, zusätzliche Vorbereitungen zu treffen, bevor die Produkte verpackt und verschickt werden, halten den Handel auf. Diese Hürden treffen kleinere Unternehmen unverhältnismäßig stark. Ein besonderes Problem bildet der Sammelgutverkehr, wenn Waren von verschiedenen Unternehmen, die an unterschiedliche Orte verschickt werden, auf einem LKW zusammengefasst sind. In dieser Woche sind zudem neue EU-Importanforderungen für zusammengesetzte Produkte in Kraft getreten, die die Komplexität, die Kosten und die Unsicherheit für britische Exporteure noch weiter erhöhen.

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