Nach einem langen Konsultationsprozess liegen nun die
Reformvorschläge der EU-Kommission vor. Diese müssen sich an den großen
Herausforderungen messen lassen, denen Land- und Agrarwirtschaft weltweit
gegenüber stehen: Ernährungs- und Energieversorgung, Klimawandel und nachhaltige
Ressourcennutzung. „Bei der ersten Bewertung kommen deutliche Zweifel auf, ob
die Kommissionsvorschläge diesen Ansprüchen gerecht werden. Klare Signale und
Impulse für eine nachhaltige Zukunftsausrichtung der europäischen Agrarwirtschaft
sind kaum erkennbar“, so DRV-Präsident Manfred Nüssel. Die Vorschläge erweckten
in Teilen den Eindruck, vorrangig auf vordergründige, mediale Diskussionen
innerhalb der EU zu reagieren. Statt Vereinfachung und Verschlankung der GAP
drohten noch mehr Bürokratie und Kontrollaufwand.
„Die Ziele von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos für eine
Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik von 2014 bis 2020 sind richtig. Mit
seinen vorgeschlagenen Maßnahmen werden sie aber nicht zu erreichen sein. Auch
den Verbrauchern nehme sie die Sicherheit bei der Versorgung mit heimischen
Lebensmitteln“, dies erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner, in einer ersten
Stellungnahme.