“Der Wettbewerb um Milch innerhalb unseres Landes hat dazu beigetragen, dass den Landwirten im internationalen Vergleich höhere Preise gezahlt werden”, so Eliza Redfern, Branchenanalystin bei Dairy Australia. “Die Milchpreise sind im Vergleich zu Neuseeland, den USA und Europa deutlich höher”. Der Verband erwartet, dass die Preise aufgrund des geringeren Milchangebots weiter steigen werden, zudem besteht die Gefahr weiterer Störungen durch El Nino.
In der vergangenen Saison ging die Milchproduktion in Australien um 5 % zurück, was auf Überschwemmungen, Arbeitskräftemangel und den Ausstieg weiterer Landwirte aus der Branche zurückzuführen ist. Außerdem ist das Angebot seit zwei Jahrzehnten rückläufig und liegt nur noch bei 8,1 Milliarden Litern, verglichen mit 10 Milliarden Litern im Jahr 2015.
Michael Harvey, Analyst bei der Rabobank, erwarte zwar nicht, dass die Milchpreise noch viel höher steigen, aber der extreme Wettbewerb unter den Milchverarbeitern werde auch einen deutlichen Preisrückgang verhindern. “Für die Verarbeiter wird es eine Herausforderung sein, über den Milchpreis zu konkurrieren und dann auf dem Weltmarkt einen Gewinn aus dieser Milch zu erzielen”, so Harvey.
Die australischen Milchpreise sind dank eines landeseigenen Preisfestsetzungsmechanismus deutlich höher als in anderen Ländern. Gemäß dem Verhaltenskodex für die Milchwirtschaft werden die Mindestmilchpreise nur einmal im Jahr, am 1. Juni, festgesetzt, was bedeutet, dass die Milchverarbeiter die Preise nicht mehr senken dürfen.
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